Digitalisierung nachhaltig verantworten

Aufgabe für Unternehmen und Verwaltung

Im Moment erfährt unsere Kommunikation einen großen digitalen Schub, durch welchen es möglich wird, trotz Abstand in engem Austausch zu sein.

Die Digitalisierung ermöglicht auch andere der großen Herausforderungen zu gestalten: „Share economy“ mit gemeinsam genutzten Fahrzeugen oder Geräten bspw. wird leichter und schneller möglich durch die kleinen digitalen Helfer. Sie sagen uns, was wann und wo verfügbar ist. Auch ein virtuelles Sonnen-Kraft-Werk mit dezentralen Speichern lässt sich nur per Software steuern und kann Produktionsspitzen verteilen.

Doch die Digitalisierung aller Lebensbereiche trägt selbst zur Erhöhung des Strom- und Ressourcenverbrauchs bei: in Produktion und Betrieb der einzelnen Geräte sowie der Server, über die beispielsweise unsere Videokonferenzen laufen. Mit jeder Anfrage an eine Suchmaschine könnte eine Teetasse erhitzt werden – nur ein einprägsamer Anhaltspunkt dafür, dass auch das Internet nicht ohne Strom funktioniert.

Damit die Einsparpotenziale durch die Digitalisierung nicht unversehens aufgebraucht werden, braucht es eine nachhaltige Steuerung dieser Entwicklungen im umfassenden Sinn – also ökologisch, ökonomisch und sozial.

Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) hat 2018/19 Empfehlungen entworfen, wie „Unsere gemeinsame digitale Zukunft“ gestaltet werden sollte. Dadurch könnte Digitalisierung ressourcenschonend und inklusiv vorangetrieben werden.

Die Potentiale der Digitalisierung werden uns in Corona-Zeiten überdeutlich vor Augen geführt. Diese werden zwar durch die Unternehmen schon seit längerer Zeit genutzt, aber noch viel zu selten im Sinne einer nachhaltigen Gestaltung. Darüber muss eine gesellschaftliche Debatte geführt werden.

Wenn Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nun am Zugang zur technischen Ausstattung hängt, wird auch in Deutschland spürbar, was für andere Länder schon lange gilt: Digitalisierung verstärkt vorhandene soziale Ungleichheit und muss sozial und inklusiv gestaltet werden.

Der französische Thinktank „Institut d’un Numérique Responsable“ (INR) hat eine „Charta“ für eine nachhaltig verantwortete Digitalisierung entworfen. Dieser haben sich innerhalb kurzer Zeit zwanzig große Unternehmen und viele Einzelpersonen in Frankreich verpflichtet. Die „Charta“ fordert u.a. langlebige und recyclingfähige Hardware, die Einbeziehung aller Gruppen von Nutzer_innen zur Entwicklung barrierefreier Software, gute Arbeitsverträge und einen kollaborativen Arbeitsstil (zum Nachlesen in der englischen Fassung)

Eine auf diese Weise gestaltete Digitalisierung beinhaltet und schafft Zukunftsräume in Nachhaltigkeit und Verantwortung.

Wenn Sie mehr zur Arbeit des INR erfahren wollen, können Sie am nächsten online talk von „Church Action on Labour and Life“ (CALL) mit europäischen Teilnehmenden am 19. Mai 2021, 17.30-19.15 Uhr mit Emmanuel Laroche vom INR (in englischer Sprache) mitdiskutieren. Zur Anmeldung.

Seit 2016 ist Albrecht Knoch Wirtschafts- und Sozialpfarrer beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA) in Ulm. Der KDA ist ein Fachdienst der Evangelischen Akademie Bad Boll in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Albrecht Knoch ist Mitglied im Bündnis „Netzwerk Soziales Europa“ und Koordinator des Europäischen Netzwerks „Church Action on Labour and Life“ in der „Konferenz Europäischer Kirchen“. Albrecht Knoch organisiert die „CALL talks“, eine online Vorbereitung der CALL-Tagung in Straßburg zum Thema „Wellbeing of Digitalized Societies and Workplace“ am 10.-12. März 2022.

Mehr zu CALL finden Sie hier: CALL Network | CEC, das Netzwerk hat im letzten Jahr eine Stellungnahme zur Digitalisierung in Corona-Zeiten veröffentlicht.

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Alexander Bergholz

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