Eingeladen hatten die Evangelische Akademie Bad Boll, die Katholische Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg. Ein aufmerksamer Blick auf die Branche ist nach Ansicht der Veranstalter durchaus geboten, denn mit zehn Prozent der Beschäftigten weltweit und weiterhin hohen Zuwachsraten ist der Tourismus ein entscheidender Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung, - vor allem in den Ländern des Südens.
Von einem deutlichen Trend zu Reisen in Entwicklungsländer sprach Rolf Pfeifer, Geschäftsführer des Dachverbands alternativer Reiseanbieter "forum anders reisen e.V.". "Offenbar hat man Europa schon gesehen", sagte er, der mit seinem Verband ökologisch und sozial verantwortliches Reisen ermöglichen will. Allerdings ist auch für ihn klar: "Letztendlich bestimmt der Kunde, was er will und was er dafür zu zahlen bereit ist."
Der Umweltbeauftragter der LTU Touristik GmbH, Andreas Müseler, betonte, die junge Tourismusbranche in den Entwicklungsländern lerne schnell und setze sich selbst Qualitätsstandards. Ein großes Problem sei allerdings die "wilde Entwicklung", die soziale und ökologische Aspekte um des schnellen Geldes willen vernachlässige. Ein "zweites Mallorca" müsse vermieden werden. Heinz Fuchs, Leiter von Tourism Watch im Evangelischen Entwicklungsdienst, forderte daher, dass internationale Standards und Qualitätssiegel entwickelt werden, an denen sich Reiseanbieter orientieren und auf die sich die Reisekunden verlassen können.
Der Trend zum Ferntourismus und zu Kurzreisen führt auch zu enormen Klimabelastungen, kritisierte Peter Christmann vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Bonn. Er setzte sich daher für die Besteuerung des Flugbenzins oder eine Ticketgebühr für Flugreisen ein. Es müsse unmittelbar erkennbar werden, welche ökologischen Folgekosten er Tourismus verursache.
Aus der Sicht des CMT-Gastgeberlandes Sri Lanka betonte Fremdenverkehrsdirektor Channa Jayasinghe die Notwendigkeit zu verantwortlichem Tourismus, der Demokratie fördert und Kulturdenkmäler erhält.