July versicherte Beck, er sehe in der Evangelischen Akademie Bad Boll "die herausragende Plattform, mit der die Evangelische Landeskirche den gesellschaftlichen Diskurs unterstützen und vorantreiben möchte." Die Akademie Bad Boll sei "die württembergische Denkfabrik", in der aus der Perspektive des Evangeliums heraus gedacht werde. Beck bekannte sich bei in dem Investiturgottesdienst, zu dem über 200 Akademie-Freunde waren, zu seinen theologischen Vorbildern Eberhard Bethge und Dietrich Bonhoeffer. "Wir dürfen uns nicht davonstehlen aus dem gesellschaftlichen Diskurs", sagte Beck. Religion und Kirche taugen nach Ansicht Becks nicht nur für das Private und den Sonntagvormittag. Vielmehr gelte es, "den Gottesdienst im Alltag der Welt zu gestalten." Dazu wolle er Freiräume schaffen, auch wenn die Rahmenbedingungen angesichts finanzieller Engpässe in Kirche und Gesellschaft nicht so seien, wie er sie sich wünsche.
Joachim L. Beck ist mit dem Akademiegeschehen bestens vertraut. Nach seiner Tätigkeit als Gemeindepfarrer in Uhingen bei Göppingen wurde er 1994 an der Akademie Studienleiter mit dem Schwerpunkt Gesundheitswesen und Medizinethik. Im Februar 2004 machte ihn der Oberkirchenrat zum Direktor der Akademie, damals noch an der Seite von Jo Krummacher, der im September für die CDU in den Bundestags gewählt wurde und danach sein Amt aufgab. Seit Beginn dieses Jahres ist Beck geschäftsführender Direktor. Seine Amtsübernahme war verbunden mit einer Strukturänderung, derzufolge in der Leitung der Akademie statt bislang zweier nur noch ein Direktor sowie ein Geschäftsführer tätig
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