12.07.2021, 15:30 - 17:30 Uhr, Online-Veranstaltung
Online-Anhörung: Die Lösung der globalen Schuldenkrise und die Rolle der Bundesregierung
Die Corona-Pandemie hat die Verschuldungskrise im „Globalen Süden“ verschärft. Die bisherigen Lösungsansätze waren weder weitreichend noch wirksam genug, um dagegen zu lenken. Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage vieler Länder wird langsam aber sicher dramatisch.
Auch politische Parteien möchten hierzu aktiv werden. In mehreren Wahlprogrammen wird sogar für ein internationales Staateninsolvenzverfahren plädiert. Wir möchten diesen Anlass nutzen, um ein Gespräch mit Bundestagskandidat_innen zum Thema zu führen. Kann die deutsche Politik einen positiven Beitrag leisten?
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Thema
132 von 148 untersuchten Ländern sind kritisch verschuldet. Zu diesem Ergebnis kommt der Schuldenreport 2021 von erlassjahr.de und MISEREOR. Grund für die Verschärfung der Schuldenkrise ist die durch die Corona-Pandemie ausgelöste globale Rezession. Sie führte in vielen Ländern zu einem dramatischen Wirtschaftseinbruch und droht mit einem verlorenen Entwicklungsjahrzehnt. Der IWF warnte im April 2021 vor der Gefahr einer Spaltung zwischen Nord und Süd. Akteure aus Zivilgesellschaft, Kirche und Politik fordern weitergehende Schuldenerleichterungen für Entwicklungs- und Schwellenländer sowie die Neuaufnahme der Debatte um langfristige Lösungsansätze, wie die Schaffung eines Staateninsolvenzverfahrens.
Am 9. und 10. Juli treffen sich die G20-Finanzminister_innen, die im November das Umschuldungs-Rahmenwerk Common Framework for Debt Treatments beyond the DSSI schufen. Bislang haben nur drei Länder eine Umschuldung unter dem Rahmenwerk beantragt. Im April forderten Mexiko und Argentinien sowie die Allianz kleiner Inselstaaten auch Schuldenerleichterungen für Mitteleinkommensländer, die aktuell ausgeschlossen sind.
Angesichts der dramatischen Lage ist die Frage nach kurzfristigen Schuldenerleichterungen und langfristigen Lösungen auch im Vorfeld der Bundestagswahl Thema bei den Parteien.
Wir nehmen das G20-Finanzminister*innen-Treffen zum Anlass und möchten mit den Schlüsselpersonen der Parteien über Positionen zur globalen Schuldenkrise, den daraus resultierenden entwicklungspolitischen Herausforderungen sowie die notwendigen Maßnahmen zum Umgang mit der Krise sprechen. Auch dies könnte ein Kriterium für Ihre Wahlentscheidung sein!
Herzlich Willkommen
Andrés Musacchio
Programm
15:50
Technikcheck
16:00
Begrüßung und Einführung
Andrés Musacchio
16:10
Thematische Einführung
Kristina Rehbein
16:20
Gespräche mit den Kandidaten, Runde 1
Volkmar Klein, CDU/CSU
Uwe Kekeritz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
16:40
Gespräche mit den Kandidaten, Runde 2
Eva-Maria Schreiber, Die LINKE
Dejan Perc, SPD (angefragt)
Olaf in der Beek, FDP
17:00
Rückfragen aus dem Publikum
17:25
Ausblick und Schlussfolgerungen
17:30
Ende der Veranstaltung
Referierende
Leitung
Prof. Dr. Andrés Musacchio
Prof. Dr. Andrés Musacchio
Studienleiter
Referenten / Mitwirkende
Olaf in der Beek
FDP, Mitglied des AwZ
Uwe Kekeritz
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, stellv. Vorsitzender des AwZ
Dejan Perc
SPD
(angefragt)
Kristina Rehbein
Koordinatorin von erlassjahr.de
Eva-Maria Schreiber
Die LINKE, Obfrau AwZ
Johannes Selle
CDU/CSU, ordentliches Mitglied im AwZ
Weitere Infos
Tagungsnummer
642121
Anmeldeschluss
09.07.2021
Zielgruppen
An Verschuldungs- und ökonomischen Fragen Interessierte, zivilgesellschaftlich Engagierte, Mitarbeitende in Organisationen, die sich mit Verschuldung befassen, Verantwortliche in Einrichtungen der Entwicklungsarbeit, Mitarbeitende von Finanzinstitutionen
Veranstalter
Evangelische Akademie Bad Boll
Ort
Online-Veranstaltung
Themengebiete
- Wirtschaft, Arbeit, Digitalisierung
- Internationale Politik, Europa
Kontakt
Kristin Tomaschko
Tagungsorganisatorin
E-Mail an: kristin.tomaschko@ev-akademie-boll.de
Tel.: 07164 79-212
Kooperationspartner
erlassjahr.de