05.03.2020, 00:00 Uhr, Hospitalhof Stuttgart
Warum brennt es in Lateinamerika?
Die politische Lage Lateinamerikas steht derzeit im Fokus. Steigende Armut durch regressive Einkommensumverteilung, Primarisierung der Wirtschaft aufgrund einer massiven Öffnung, Menschenrechtsverletzungen und systematische Repression haben zu Volksaufständen in mehreren Ländern geführt. Die Demokratie ist nicht selten durch Putsche oder durch massiven Eingriff in die Rechtstaatlichkeit in Frage gestellt. Der historische Hintergrund ist sehr komplex. Mit Expert_innen und Akteur_innen wollen wir die angespannte Situation auf dem Kontinent durchleuchten und Möglichkeiten für die Zukunft diskutieren.
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Thema
Proteste, Volksaufstände, Repressionen - Lateinamerika stand lange nicht so im Rampenlicht wie in den vergangenen Monaten. Die Anlässe und Ausdrucksformen der Unruhen sind vielfältig: in Chile, Kolumbien und Ecuador wird gegen neoliberale Politiken demonstriert. Bolivien erlebte nach über einer Dekade der Demokratie einen Putsch. Aber auch in Brasilien und Venezuela ist die Demokratie angegriffen. In Mittelamerika schwillt die Auswanderungswelle weiter an. In Mexiko stellt Gewalt ein allgegenwärtiges Problem dar, und in Argentinien steckt das Wirtschaftssystem in einer Krise.
Wo liegen die Ursachen der Unruhen? Sind sie eine Folge der neoliberalen Wende? Besteht ein Zusammenhang zur Politik von Donald Trump? Oder zeichnet sich ein Wandel in der Gesellschaft ab?
Gemeinsam mit Expert_innen aus Lateinamerika, Deutschland und Österreich versuchen wir, die allgemeinen Tendenzen und Besonderheiten der lateinamerikanischen Länder zu identifizieren. Was geht auf dem Kontinent vor sich? Welche Ziele verfolgen die Proteste? Sind sie ein Ruf nach Demokratie? Geht es um soziale Rechte, um die Rechte der Frauen? Oder werden die Wirtschaftsordnung sowie die internationale Praxis und Ideologie des Neoliberalismus hinterfragt?
Gemeinsam wollen wir nach Alternativen suchen, die die Gewaltwelle eingrenzen und die sozialen Bewegungen unterstützen. Wir alle tragen Verantwortung dafür, dass das Gemeinwohl und die Menschen erneut in den Fokus gerückt werden. Lassen Sie uns gemeinsam mit Organisationen der Zivilgesellschaft, Kirchen, Unternehmen und internationalen Organisationen diskutieren und Lösungen finden.
Wir laden Sie dazu herzlich ein
Andrés Musacchio
Mauricio Salazar
Programm
09:30
Ankunft bei Kaffee und Brezeln
10:00
Begrüßung und Einführung
Andrés Musacchio
Mauricio Salazar
10:15
NEOLIBERALISMUS, SOZIALE RECHTE UND PROTEST:
Was wollen die Protestbewegungen in Lateinamerika? Was können sie erreichen?
Dr. Nicolás Dvoskin
Dr. Tobias Boos
12:00
Mittagsbüffet
13:00
FEMALE SHIFT IN LATEINAMERIKA?
Die neuen Frauenbewegungen in Lateinamerika: Ziele, Protestformen und Initiativen für gesellschaftliche Reformen
Dr. Carola Hausotter
Ailed Villalba
14:45
Kaffeepause
15:15
FREIHANDELSABKOMMEN UND LIEFERKETTEN:
In welchem Kontext steht die Widerstandsbewegung zur internationalen Wirtschaftseingliederung?
Prof. Dr. Ulrich Schüle
Ralf Häußler
17:00
Ausklang
Referierende
Leitung
Prof. Dr. Andrés Musacchio
Prof. Dr. Andrés Musacchio
Studienleiter
Mauricio Salazar
Mauricio Salazar
Studienleiter
Referenten / Mitwirkende
Dr. Tobias Boos
Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien
Dr. Nicolás Dvoskin
Univ. Buenos Aires/ Katholische Univ. Eichstätt-Ingolstadt, Ingolstadt
Dr. Carola Hausotter
Deutsche Menschenrechtskoordination Mexico, Stuttgart
Ralf Häußler
Leiter des Zentrums für Entwicklungsbezogene Bildung, Stuttgart
Prof. Dr. Ulrich Schüle
Studiengangsleiter Master of Arts Maestría Argentino-Alemana, Hochschule Mainz
Ma. Ailed Villalba
Dienst für Mission, Ökumene, Entwicklung, Stuttgart
Weitere Infos
Tagungsnummer
641220
Anmeldeschluss
03.03.2020
Zielgruppen
Akteure_innen der Wirtschaft und der Gesellschaft, die in politischer, gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Verbindung zu Lateinamerika stehen. Multiplikator_innen der Entwicklungspolitik und des Fairen Handels, Kirchengemeinden, Gewerkschaften, Unternehmen und ihre Verbände. Medienschaffende
Veranstalter
Evangelische Akademie Bad Boll
Ort
Hospitalhof Stuttgart
Preis pro Person
Tagungsgebühr 10,00 Euro
Themengebiete
- Internationale Politik, Europa
- Gesellschaft, Staat, Recht
Kontakt
Kristin Tomaschko
Tagungsorganisatorin
E-Mail an: kristin.tomaschko@ev-akademie-boll.de
Tel.: 07164 79-212
Kooperationspartner
Brot für die Welt
Landeskirchlicher Arbeitskreis für Lateinamerika
Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung (ZEB)
Heinrich Böll Stiftung
Südwind - Institut für Ökonomie und Ökumene
Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko