12.10. - 13.10.2018, Evangelische Akademie Bad Boll

2. Elisabeth-Käsemann-Symposium

Vermittlungsprozesse von Gewalterfahrung und Völkermord an nachfolgende Generationen

Lernen aus der Geschichte: Vertreter renommierter Bildungsinstitutionen aus Deutschland, Argentinien und Israel berichten über die Vermittlung von nationalsozialistischer Vergangenheit, argentinischer Militärdiktatur und Shoa in ihren Ländern, insbesondere an Jugendliche und Auszubildende. Gemeinsam mit lateinamerikanischen und deutschen Historikern diskutieren sie die Herausforderungen und Aufgaben, denen sich Überlebende und Opfer gegenübersehen, Chancen und Perspektiven, Vergangenheit zu verstehen, mit ihr umzugehen und aus ihr zu lernen.

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Thema

Autokratien, gewaltsame Konflikte und Völkermorde: Fast jedes Land wurde im vergangenen Jahrhundert durch eine Phase der Gewalt geprägt. Ob und wie sich die Länder in Lateinamerika, Europa und Asien mit dieser Erfahrung auseinandersetzen, hat entscheidenden Einfluss auf das Rechtsempfinden und das demokratische Bewusstsein der jeweiligen Gesellschaften sowie auf deren nationale Identität.

Lateinamerikanische Länder befinden sich derzeit in einem andauernden, schmerzhaften Prozess der Vergangenheitsaufarbeitung. In Israel ist der Holocaust ein Movens aktueller Außen- und Innenpolitik. Deutschland steht vor der Herausforderung, die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen nicht zum Ritual erstarren zu lassen.
Wie können wir die Ereignisse und Strukturen zurückliegender staatlicher Gewalt nachfolgenden Generationen vermitteln, damit ein konstruktiver Erkenntnisprozess ausgelöst wird, der demokratisches Denken und Handeln fördert?

Über diese Frage diskutieren und sprechen internationale Expertinnen und Experten aus Deutschland, Israel und Argentinien aus Sicht ihres Landes auf dem 2. Elisabeth-Käsemann-Symposium.


Herzlich willkommen in der Evangelischen Akademie Bad Boll

Andrés Musacchio
Dorothee Weitbrecht

Programm

Freitag, 12. Oktober 2018

14:00

Begrüßung und Einführung in das Thema der Tagung

Jörg Hübner

Dorothee Weitbrecht

Andrés Musacchio

14:20

Keynote:

Die Shoah im Bewusstsein der Gesellschaft Israels. 1945 - 2018.

Gideon Greif

15:30

Walkshop im Wald:

Interkultureller Austausch in der Vermittlung autoritärer und könfliktärerVergangenheit.

16:30

Kaffeepause

17:00

Vermittlungsprozesse in Deutschland

Hans-Christian Jasch

Berufsspezifische Seminarangebote im Bereich der historisch-politischen Bildung.

19:00

Abendessen

20:30

Kulturprogramm. Anschließend Gespräche und Networking im Café Heuss.

Samstag, 13. Oktober 2018

08:00

Theologischer Impuls in den Tag

08:20

Frühstück

09:30

Erfahrungen aus Argentinien

Alejandra Naftal

Gedenkstätte ESMA: Die Transformation eines Ortes des Grauens in einen Raum der Vermittlung, Bildung und Wiedergutmachung. Eine Erfahrung des politischen und gesellschaftlichen Konsenses.

Diego Marinozzi

Die Unvergleichbarkeit vergleichen. Die politische Verwendung des Vergleiches zwischen Nazismus und Argentinischer Diktatur (1976-1983).

11:00

Kaffeepause

11:15

Geschichte statt Geschichten:

Erinnerung braucht Deutungskompetenz

Habbo Knoch

12:15

Aufarbeitung der Vergangenheit in Brasilien

Leonardo Pascuti

Die Verwendungsformen des Holocaust in Brasilien: Übergang zur Demokratie und historisches Bewusstsein.

13:00

Mittagessen

14:30

Workshop: Unsere unaussprechliche Vergangenheit - wie Trauma Einzelne, Familien und Gesellschaften fesselt.

Eva Barnewitz

16:00

Endworkshop: kollektive Zusammenfassung der Tagung

17:00

Zusammenfassung und Ende der Tagung

Referierende

Leitung

Prof. Dr. Andrés Musacchio Prof. Dr. Andrés Musacchio
Studienleiter

Dr. Dorothee Weitbrecht
Geschäftsführung, Elisabeth Käsemann Stiftung

Referentinnen/Referenten

Eva Barnewitz
Dozentin für Narrative Expositionstherapie, Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung, Universität Konstanz; Consultant der International Medical Corps.

Prof. Dr. Gideon Greif
Leitender Historiker des "Shem Olam" Institute for the Research, Documentation and Education of the Holocaust in Israel; Leitender Historiker der "Foundation for Holocaust Educational Projects", Miami, USA.

Dr. Hans-Christian Jasch
Direktor des "Haus der Wannsee-Konferenz, Gedenk- und Bildungsstätte", Berlin.

Prof. Dr. Habbo Knoch
Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität zu Köln; ehem. Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten.

Lic. Diego Marinozzi
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Lic. Alejandra Naftal
Direktorin des "ESMA Memory Site Museum - former Clandestine, Detention, Torture and Extermination Center", Buenos Aires.

M.A. Leonardo Moreira Pascuti
Doktorand am Zentralinstitut für Lateinamerikastudien (ZILAS) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Weitere Infos

Tagungsnummer

640618

Anmeldeschluss

10.10.2018

Zielgruppen

Interessierte an der Problematik der Aufarbeitung der Vergangenheit, Opfer von Staatsgewalt, Historiker, Dozenten, Völkerrechtsinteressierte, Studierende

Veranstalter

Evangelische Akademie Bad Boll

Ort

Evangelische Akademie Bad Boll

Preis pro Person

Tagungsgebühr 50,00 Euro
Kosten für Unterkunft/Verpflegung je Person:
Einzelzimmer mit Dusche/WC 100,90 Euro
Zweibettzimmer mit Dusche/WC 84,10 Euro
Kein Zimmer, nur Verpflegung 37,30 Euro

Ermäßigung auf Anfrage möglich.

Bundeszentrale für politische Bildung

Der Dachverband Evangelische Akademien in Deutschland e. V. (EAD) ist ein anerkannter Träger der bpb. Der Unterträger Evangelische Akademie Bad Boll ist Mitglied der EAD.

Schwerpunkttagung

  • Den Frieden sichern, Migration gestalten
    Internationale Zusammenarbeit fördern, zu einer menschlichen Flüchtlingspolitik finden

Themengebiete

  • Gesellschaft, Staat, Recht
  • Bildung, Pädagogik, Psychologie

Weiterer Veranstalter

Elisabeth Käsemann Stiftung

Kooperationspartner

Hauptsponsor Elisabeth Käsemann Stiftung gGmbH

Elisabeth Käsemann Stiftung gGmbH

Archiv

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Kontakt

Andrés Musacchio

E-Mail an: Andrés Musacchio

Tel.: 07164-79-288

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  • Den Frieden sichern, Migration gestalten
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