Damit Städte und Gemeinden attraktive Lebensräume bleiben, müssen sie sich an den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger orientieren. Lebendige Ortskerne zeichnen sich durch einen Mix aus Handel und Dienstleistungen, Angebote aus den Bereichen Freizeit, Kultur, Bildung und Daseinsvorsorge aus. Diese Vielfältigkeit ist ein maßgebliches Qualitätsmerkmal – es entscheidet über die Attraktivität eines Wohn- und Arbeitsorts.
In vielen ländlichen Regionen geht es inzwischen um eine kluge Begleitung des demografischen Wandels. Gleichzeitig erleben andere Regionen durch Zuwanderung noch spürbares Wachstum. Doch wie sieht es in zehn oder fünfzehn Jahren aus? Angesichts der sich verändernden Gesellschaftsstruktur und aufgrund des steigenden Durchschnittsalters sowie knapper werdender Ressourcen stehen viele Kommunen unter einem ganz neuen Handlungsdruck. Welche strategischen Entscheidungen müssen sie jetzt treffen, um unter stark veränderten Rahmenbedingungen auch künftig ihren Aufgaben gerecht zu werden? Und wie beziehen sie die Bürgerschaft in diesen Planungsprozess mit ein?
Bei der heute (17.06.2015) beginnenden Demografie-Fachtagung in der Evangelischen Akademie Bad Boll fragte Michael Reiss von der Clearingstelle "Neue Medien im Ländlichen Raum", Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, danach, wie viel Breitband Baden-Württemberg braucht. Der Verbandsdirektor des Regionalverbands Ostwürttemberg, Thomas Eble, erläuterte am Beispiel der Region Ostwürttemberg die Sicherung der Infrastruktur im ländlichen Raum durch Regionalplanung und -entwicklung. Der Beigeordnete des Gemeindetag Baden-Württembergs, Steffen Jäger, stellte interkommunale Lösungsansätze im ländlichen Raum vor. Bei der sich anschließenden Diskussion mit den rund 40 Teilnehmenden ging es um Fragen nach ärztlicher Versorgung und Pflege auf dem Land sowie um Möglichkeiten, ländliche Kommunen für jüngere Generationen attraktiver zu gestalten.