02.03. - 04.03.2018, Evangelische Akademie Bad Boll

Wissenschaft und Tierschutz - Aspekte einer ambivalenten Beziehung

Einerseits sind wissenschaftliche Erkenntnisse z. B. aus der Verhaltensforschung wichtig für Verbesserungen der Lebensbedingungen von Tieren. Andererseits ermöglicht die Forschung eine immer effizientere Ausbeutung von Tieren und fügt Tieren im Tierversuch selbst Leiden zu. Wie können Politik und Gesellschaft Einfluss nehmen auf die Forschungsagenda? Themenschwerpunkte der Tagung sind die Frage einer nationalen Ausstiegsstrategie aus Tierversuchen und der Transfer wissenschaftlicher Expertise in Politik, Tiermedizin und Tierhaltung.

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Thema

Das Wissen über Tiere und ihre Fähigkeiten und Bedürfnisse ist Dank der Forschung in den Biowissenschaften immer weiter angewachsen. Für den Tierschutz sind wissenschaftliche Erkenntnisse eine begründete und gesicherte Grundlage, beispielsweise um Haltungsbedingungen beurteilen zu können oder für die Festlegung von Tierwohlindikatoren. Gleichzeitig werden Forschungsergebnisse aber auch genutzt, um die Leistung von Nutztieren immer weiter zu optimieren, oft mit negativen Folgen für das Tierwohl. Nicht zuletzt steht die tierexperimentelle Forschung selbst in der Kritik, weil sie Tieren Schaden und Leiden zufügt und sie tötet. So ergibt sich ein schillerndes Bild der Beziehung zwischen Tierschutz und Wissenschaft.

Erfahren Sie aus erster Hand, wie Wissenschaftler_innen den Transfer ihrer Forschungsergebnisse in gesellschaftliche Meinungsbildungs- und politische Entscheidungsprozesse wahrnehmen. Diskutieren Sie mit über Erwartungen des Tierschutzes an die Wissenschaft! In Vorträgen und Workshops werden diese Fragen vertieft an den Beispielen

- Wildtierforschung und Wildtiermanagement
- gesellschaftliche Akzeptanz der Nutztierhaltung und Nutztierhaltungsstrategie des BMEL
- Risiken und Chancen eines Ausstiegs aus Tierversuchen
- Prüf- und Zulassungsverfahren für Stallsysteme
- Plastikmüll und die Folgen für Meerestiere.

Die wichtigsten Ergebnisse aus den Workshops werden als Botschaft an die Öffentlichkeit in einer Pressemitteilung veröffentlicht.

Herzliche Einladung nach Bad Boll!

Carmen Ketterl und Ruben Joos

Programm

Freitag, 2. März 2018

14:30

Ankommen bei Kaffee/Tee und Kuchen

15:00

Begrüßung und Einführung

Carmen Ketterl

15:15

Was erwartet der Tierschutz von der Wissenschaft?

Torsten Schmidt, bmt

15:45

Transfer von wissenschaftlicher Expertise in die Politik
Beispiel: Wildtierforschung und Jagdrecht

Dr. Rudi Suchant, FVA Baden-Württemberg

16:15

Pause mit Wasser und Obst

16:30

Transfer von wissenschaftlicher Expertise in die Politik
Beispiel: Gutachten „Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“

Prof. Dr. Achim Spiller, WBAE

17:00

Die Nutztierhaltungsstrategie des BMEL

Dr. Kirsten Kemmerling, BMEL

17:30

Aussprache zu den Vorträgen

18:30

Abendessen

Anschließend Gespräche im Café Heuss

Samstag, 3. März 2018

08:00

Andacht

08:20

Frühstück

09:00

Rechtliche Anforderungen an Tierversuche und die Umsetzung in der Praxis

Dr. jur. Christoph Maisack und Dr. Saskia Peters, HMUKLV, Referat Tierschutz

10:15

Leitbild zum ethischen Umgang mit Tieren in der wissenschaftlichen Forschung und Lehre der Universität Münster

Dr. Johann S. Ach

10:45

Pause mit Kaffee und Tee

11:15

A Roadmap for a Transition to Non-Animal Research (in the Netherlands)
(mit Übersetzung ins Deutsche)

Dr. Herman Koeter, Ncad

11:45

Aussprache zu den Vorträgen

12:30

Mittagessen

14:00

Parallele Workshops

Workshop 1: Wie könnte eine mögliche Ausstiegsstrategie aus dem Tierversuch in Deutschland aussehen?

Mit Referenten des Samstagvormittags, Claus Kronaus und Dr. med. vet. Gaby Neumann, Ärzte gegen Tierversuche

Workshop 2: Transfer von wissenschaftlicher Expertise in die Politik

Mit Dr. Rudi Suchant und Klaus Burger MdL

Workshop 3: Transfer von wissenschaftlicher Expertise in die Medien und die Öffentlichkeit

Mit Judith Pein, Journalistin und Friedrich Burghardt, Wildtiermanagement im Nationalpark Schwarzwald

Workshop 4: Der Stall-TÜV – Wissenschaft und Nutztierhaltung

Prüf- und Zulassungsverfahren für serienmäßig hergestellte Aufstallungssysteme und Stalleinrichtungen

Mit Nadine Ringgenberg PhD, BLV, Susanne Gäckler, DLG und Dr. Julia Stubenbord, Landesbeauftragte für Tierschutz Ba-Wü

16:00

Pause mit Kaffee/Tee und Kuchen

16:30

Weiterarbeit in den Workshops

18:00

Abendessen

20:00

Kulturprogramm

Klaus-Wuckelt-Combo mit Andrea Wahl

Sonntag, 4. März 2018

08:00

Andacht

08:20

Frühstück

09:00

Berichte aus den Workshops

10:00

Abstimmung der Pressemeldung

10:30

Pause mit Kaffee und Tee

11:00

Plastikmüll und seine Folgen für die Meeresbewohner

Meeresbiologin Julia Hager, mountain2ocean

12:00

Bericht über die Stellungnahmen der Tierschutzbeauftragten der Länder

Diana Plange, Tierschutzbeauftragte des Landes Berlin

12:30

Mittagessen und Ende der Tagung

Workshops

Workshop Nr. 1:

Workshop 1

Wie könnte eine mögliche Ausstiegsstrategie aus dem Tierversuch in Deutschland aussehen?
Mit Referenten des Samstagvormittags, Claus Kronaus und Dr. med. vet. Gaby Neumann, Ärzte gegen Tierversuche

Workshop Nr. 2:

Workshop 2

Transfer von wissenschaftlicher Expertise in die Politik
Mit Dr. Rudi Suchant und Klaus Burger MdL

Workshop Nr. 3:

Workshop 3

Transfer von wissenschaftlicher Expertise in die Medien und die Öffentlichkeit
Mit Judith Pein, Journalistin und Friedrich Burghardt, Wildtiermanagement im Nationalpark Schwarzwald

Workshop Nr. 4:

Workshop 4

Der Stall-TÜV – Wissenschaft und Nutztierhaltung
Prüf- und Zulassungsverfahren für serienmäßig hergestellte Aufstallungssysteme und Stalleinrichtungen
Mit Nadine Ringgenberg PhD, BLV, Susanne Gäckler, DLG und Dr. Julia Stubenbord, Landesbeauftragte für Tierschutz Ba-Wü

Referierende

Leitung

Carmen Ketterl;Studienleiterin;Evangelische Akademie Bad Boll

Ruben Joos;Studienleiter;Evangelische Akademie Bad Boll

Referentinnen/Referenten

Dr. Johann S. Ach
Geschäftsführer und Wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Bioethik der Westfälischen Wilhelms-Universität, Münster

Klaus Burger MdL
Tierschutzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag Baden-Württemberg, Sigmaringen

Friedrich Burghardt
Leiter des Wildtiermanagements im Nationalpark Schwarzwald, Seebach

Susanne Gäckler
Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft, Groß-Umstadt

Julia Hager
Meeresbiologin, mountain2ocean, Bad Feilnbach

Dr. Kirsten Kemmerling
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bonn

Dr. Herman Koeter
Vorsitzender des niederländischen Nationalen Auschuss zum Schutz der für wissenschaftliche Zwecke genutzte Tiere (Ncad), Lucca, Italien

Claus Kronaus
Geschäftsführere, Ärzte gegen Tierversuche e.V., Köln

Dr. jur. Christoph Maisack
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Referat Tierschutz und DJGT, Wiesbaden

Dr. med. vet. Gaby Neumann
wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Ärzte gegen Tierversuche, Aachen

Judith Pein
Die Tierschutzdetektivin e.V., Journalistin und Moderatorin von "hundkatzemaus", Remscheid

Denise Peter
Dolmetscherin, Reutlingen

Dr. med. vet. Saskia Peters
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Referat Tierschutz, Wiesbaden

Diana Plange
Fachtierärztin für Tierschutz und Tierschutzethik, Tierschutzbeauftragte des Landes Berlin, Berlin

Nadine Ringgenberg PhD
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, Bern, Schweiz

Torsten Schmidt
Wissenschaftlicher Referent des Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., Kappeln

Prof. Dr. Achim Spiller
Lehrstuhl Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte an der Universität Göttingen und Wissenschaftlicher Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz, Göttingen

Dr. Julia Stubenbord
Landesbauftragte für Tierschutz Baden-Württemberg, Stuttgart

Dr. Rudi Suchant
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Abteilung Wildtierökologie, Freiburg

Klaus- Wuckelt-Combo
mit Andrea Wahl, Rechberghausen

Weitere Infos

Tagungsnummer

600218

Anmeldeschluss

01.03.2018

Zielgruppen

Tierärzt_innen, Tierschützer_innen, Tierrechtler_innen, Wissenschaftler_innen, Politiker_innen, Journalist_innen und Interessierte

Veranstalter

Evangelische Akademie Bad Boll

Ort

Evangelische Akademie Bad Boll

Preis pro Person

Tagungsgebühr 60,-- Euro
Kosten für Unterkunft/Verpflegung je Person:
Einzelzimmer mit Dusche/WC 206,80 Euro
Zweibettzimmer mit Dusche/WC 173,20 Euro
Kein Zimmer, nur Verpflegung 79,60 Euro

Ermäßigung auf Anfrage möglich.

Schwerpunkttagung

  • Auf der Suche nach verbindlichen und verbindenden Werten
    Ethische Reflexion stärken in Lebenswissenschaften und Medizin

Themengebiete

  • Nachhaltigkeit, Umwelt, Mobilität
  • Gesellschaft, Staat, Recht

Kooperationspartner

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