07.12. - 08.12.2018, Evangelische Akademie Bad Boll
Antisemitismus ohne Antisemiten?
Antisemitismus in den rechtspopulistischen Parteien Europas
Offiziell grenzen sich rechtspopulistische Parteien vom Antisemitismus ab, warnen gerne vor dem angeblichen Import des Antisemitismus durch muslimische Geflüchtete. Auf der anderen Seite verbreitet man in rechtspopulistischen Kreisen Verschwörungstheorien, erhebt den Geschichtsrevisionismus zum Programm und befeuert Kritik am „System", an der „Presse", an der „Elite", die an altbekannte antijüdische Narrative andocken kann. Rechtspopulisten unterstützen immer wieder lautstark den Staat Israel und doch macht man antisemitische Diskurse in Europa wieder politikmächtig. Wie geht das zusammen? Dieser drängenden Frage gilt der kritische Diskurs.
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Thema
Offiziell grenzen sich rechtspopulistische Parteien vom Antisemitismus ab. Wortreich warnen AfD und FPÖ vor dem angeblichen Import des Antisemitismus durch muslimische Geflüchtete. Auf der anderen Seite verbreitet man in rechtspopulistischen Kreisen nur allzu zu gerne Verschwörungsmythen mit antisemitischen Motiven und befeuert damit eine Fundamentalkritik am „System", an der „Presse" und an der „Elite", die an altbekannte antijüdische Klischees andocken kann.
Geschichtsrevisionismus erhebt man explizit zum Programm und die nationalsozialistische Judenvernichtung gehört zum "Vogelschiss in über 1.000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte".
So wird einerseits der antisemitische Diskurs in Europa wieder politikmächtig gemacht.
Andererseits unterstützen Rechtspopulisten immer wieder lautstark den Staat Israel und suchen Kontakte zu politischen Akteuren in Israel in der irren Hoffnung auf Unterstützung ihrer islamfeindlichen Politik.
Wie geht das zusammen? Dieser drängenden Frage stellt sich diese Tagung.
Gibt es hier womöglich strukturelle Gemeinsamkeiten mit einem alten und problematischen Zugang des Protestantismus zu Israel und dem Judentum, in dem oft genug die Liebe zu Israel mit seiner gleichzeitigen Enterbung durch die Christen zusammenging?
Dazu gibt es auf dieser Tagung neueste wissenschaftliche Expertisen und Raum zur intensiven Diskussion, um in der Auseinandersetzung mit dem rechten Antisemitismus sprachfähig zu werden, damit dieser Antisemitismus keine neue Akzeptanz findet.
Dazu laden wir im Rahmen des EAD-Projektes "Antisemitismus und Protestantismus" herzlich ein in die Evangelische Akademie Bad Boll
Bärbel Illi
Dr. Michael Volkmann
Wolfgang Mayer-Ernst
Programm
16:00
Ankommen bei Kaffee, Tee und Kuchen im Symposion
16:30
Begrüßung und Einführung in die Tagung
17:00
Antisemitismus in der Neuen Rechten - Einblicke in die Neue Rechte in Europa und den USA
Patricia Zhubi
18:30
Abendessen im Symposion
19:30
Arier für Deutschland? Alte und aktuelle Mythen im deutschen Rechtspopulismus
Zur Rezeptionsgeschichte der Protokolle der Weisen von Zion
Dr. Michael Blume
21:00
Fortsetzung der Gespräche im Café Heuss
08:00
Morgenandacht in der Kapelle
Wolfgang Mayer-Ernst
08:20
Frühstück im Symposion
09:15
Instrumentelle Israelsolidarität
und Antisemitismus in AfD und
FPÖ
Marc Grimm
10:45
Pause mit Kaffee und Tee im Café Heuss
11:15
Israelsolidarität und Islamfeindschaft - Geert Wilders als Spezialfall
Einblicke in die Niederlande
Jan Dirk Snel
12:30
Mittagessen im Symposion
14:00
Liebe zu Israel und Enterbung
des Judentums
Fundamentalistische Anmaßungen und Ambiva-lenzen im gegenwärtigen Rechts- und Linkspietismus
Prof. Dr. Matthias Morgenstern
15:30
Wissen, wer dahinter steht: Verschwörungsmythen im Rechtspopulismus
Laura-Luise Hammel
16:30
Was tun? Handlungsstrategien gegen Antisemitismus.
Ein erstes Fazit aus der Tagung
Bärbel Illi
Wolfgang Mayer-Ernst
Dr. Michael Volkmann
17:00
Ausklang der Tagung mit Kaffee, Tee und Kuchen im Symposion
Referierende
Leitung
Wolfgang Mayer-Ernst;Pfarrer und Studienleiter;Evangelische Akademie Bad Boll
Referentinnen, Referenten und Mitwirkende
Bärbel Illi
Vorsitzende, Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Region Stuttgart e.V., Stuttgart
Dr. Michael Volkmann
Pfarramt für das Gespräch zwischen Christen und Juden der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Bad Boll und Stuttgart
Weitere Infos
Tagungsnummer
521418
Anmeldeschluss
23.11.2018
Zielgruppen
An Politik, Friedensarbeit und dem guten Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft Interessierte, Akteure im Engagement gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, wache Zeitgenossinnen und Zeitgenossen
Veranstalter
Evangelische Akademie Bad Boll
Ort
Evangelische Akademie Bad Boll
Preis pro Person
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei.
Die Tagung findet statt im Rahmen des Projektes "Antisemitismus und Protestantismus" der Evangelischen Akademien in Deutschland,
gefördert durch das Bundesprogramm "Demokratie leben" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Schwerpunkttagung
- Den Frieden sichern, Migration gestalten
Internationale Zusammenarbeit fördern, zu einer menschlichen Flüchtlingspolitik finden
Themengebiete
- Gesellschaft, Staat, Recht
- Religion, Kirche, Theologie
Kooperationspartner
Eine Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Antisemitismus und Protestantismus“ der Evangelischen Akademien in Deutschland. Gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“
Antisemitismusprojekt EAD