23.07. - 24.07.2018, Evangelische Akademie Bad Boll

Haftvermeidung und Haftverkürzung

Tagung der Verbände der Straffälligenhilfe in Baden und Württemberg

Überfüllte Gefängnisse und die damit verbundene hohe Belastung für die Mitarbeitenden im Strafvollzug sind Anlass genug, in Politik und Justiz Wege zur Haftvermeidung anzugehen. Darüber hinaus liegt dieses Ziel im Interesse der ganzen Gesellschaft. Denn jede Form der Inhaftierung beschädigt, unterbricht Beziehungen und wirft Menschen aus ihren gesellschaftlichen Bezügen. Für die Zeit nach der Haft braucht es entsprechend große Anstrengungen in der Resozialisierung. Gute Alternativen zu Haftstrafen könnten hier die bessere Lösung sein. Solche Alternativen sollen auf dieser Tagung gesucht, diskutiert und in den politischen Diskurs eingebracht werden.

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Thema

Auch in Baden-Württemberg sind die Gefängnisse überfüllt. Das ist für die Insassen keine gute Voraussetzung für ein Gelingen der Resozialisierung. Und für die Mitarbeitenden im Strafvollzug bedeutet die Überbelegung eine hohe Belastung.

Dies sind Gründe genug, in Politik und Justiz Wege zur Haftvermeidung und -verkürzung anzugehen!

Ist wirklich jede Untersuchungshaft nötig? Gibt es keine Alternative zur Ersatzfreiheitsstrafe? Hier bessere Alternativen zu finden, ist im Interesse aller Beteiligten wie der Gesellschaft. Denn jede Form der Inhaftierung beschädigt eine Biografie unterbricht Beziehungen und reißt Menschen aus ihren sozialen Bezügen. Dementsprechend braucht es für die Zeit nach der Haft enorme Anstrengungen für eine gelingende Resozialisierung.

Auf dieser Tagung der Verbände für soziale Rechtspflege, Bewährungs- und Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg soll nach solch besseren Alternativen zur Haft gesucht werden. Mögliche neue Lösungen für Baden-Württemberg werden vorgestellt und diskutiert und schon auf der Tagung in den politischen Diskurs eingebracht.

Diskutieren Sie mit und bringen Sie Ihre Ideen ein auf dieser Tagung in der Evangelischen Akademie Bad Boll.

Horst Belz, Badischer Landesverband für soziale Rechtspflege
Achim Brauneisen, Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg
Oliver Kaiser, Paritätischer Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg
Julia Herrmann, Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg
Dr. Karl-Michael Walz, Badischer Landesverband für soziale Rechtspflege
Wolfgang Mayer-Ernst, Evangelische Akademie Bad Boll

Programm

Montag, 23. Juli 2018

09:30

Ankommen bei Kaffee, Tee und Brezeln im Café Heuss

10:00

Begrüßung

Wolfgang Mayer-Ernst,

Ursel Wolfgramm

10:15

Ersatzfreiheitsstrafe - wer verbüßt sie und warum?

Dr. Nicole Bögelein

11:15

Was bedeutet Ersatzfreiheitsstrafe für den Vollzug und wie geht der Vollzug mit den Menschen um?

Martin Finckh

12:30

Mittagessen im Symposion

14:00

Rechtliche Grundlagen zu Ersatzfreiheitsstrafe und Haftvermeidung

Achim Brauneisen

15:00

Lösungen zur Haftvermeidung in den Bundesländern

Prof. Dr. Helmut Fünfsinn

16:00

Pause mit Kaffee, Tee und Kuchen im Symposion

16:30

Möglichkeiten der Haftvermeidung für Baden-Württemberg

Podiumsdiskussion mit

Dr. Nicole Bögelein

Marion Gentges MdL

Prof. Dr. Ulrich Goll MdL

Thomas Hentschel MdL

Elmar Steinbacher

Boris Weirauch MdL

Moderation: Julia Hermann

18:30

Abendessen im Symposion

20:00

Fortsetzung von Austausch und Gespräch im Café Heuss

Dienstag, 24. Juli 2018

08:00

Morgenandacht in der Kapelle

Wolfgang Mayer-Ernst

08:20

Frühstück im Symposion

09:00

Möglichkeiten zur Vermeidung von U-Haft. Erfahrungen anderer Länder

Dr. Michael Kilchling

10:00

Der Hafturlaub als lockernde Maßnahme. Möglichkeiten zur Nutzung dieses Instruments

Andrea Majer

11:00

Pause mit Kaffee und Tee im Café Heuss

11:30

Haftvermeidung in Baden-Württemberg - warum es nicht funktioniert und wie es funktionieren könnte

Diskussion mit

Dr. Bernd Jäger

Katja Fritsche

Dr. Michael Kilchling

Andrea Majer

Moderation: Horst Belz

13:00

Mittagessen im Symposion und Ende der Tagung

Referierende

Leitung

Wolfgang Mayer-Ernst;Pfarrer und Studienleiter;Evangelische Akademie Bad Boll

Referentinnen, Referenten, Mitwirkende

Horst Belz
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Badischen Landesverbandes für soziale Rechtspflege, Villingen-Schwenningen

Achim Brauneisen
Generalstaatsanwalt, Vorsitzender des Verbandes der Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e.V., Stuttgart

Dr. Nicole Bögelein
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Kriminologie, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Universität Köln

Ministerialdirigent Martin Finckh
Leiter der Abteilung Strafvollzug, Ministerium der Justiz und für Europa Baden-Württemberg, Suttgart

Leitende Regierungsdirektorin Katja Fritsche
Leiterin der Justizvollzugsanstalt Adelsheim

Prof. Dr. Helmut Fünfsinn
Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt

Marion Gentges, MdL
Mitglied der Landtagsfraktion der CDU und des Arbeitskreises Recht und Verfassung, Lahr

Prof. Dr. Ulrich Goll, MdL
Mitglied der Landtagsfraktion der FDP, Sprecher für Innenpolitik, Strafvollzugsbeauftragter, Weinstadt-Endersbach

Thomas Hentschel, MdL
Mitglied der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Sprecher für E-Mobilität, Gaggenau

Julia Herrmann
Geschäftsführerin des Verbandes der Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e.V., Stuttgart

Dr. Bernd Jäger
Sozialdienst der JVA Mannheim

Oliver Kaiser
Leiter Kernteam Krisenintervention und Existenzsicherung beim PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg, Stuttgart

Dr. Michael Kilchling
Wissenschaftlicher Referent, Max-Plack-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, Freiburg

Andrea Majer
Leiterin Wohngruppen der Sozialberatung Ludwigsburg e.V., Ludwigsburg

Ministerialdirektor Elmar Steinbacher
Ministerialdirektor, Ministerium der Justiz und für Europa Baden-Württemberg, Stuttgart

Dr. Boris Weirauch
Mitglied der Landtagsfraktion der SPD, Mannheim

Ursel Wolfgramm
Vorstandsvorsitzende des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg, Stuttgart

Weitere Infos

Tagungsnummer

520618

Anmeldeschluss

12.07.2018

Zielgruppen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straffälligen- und Bewährungshilfe, des Strafvollzuges und in sozialen Diensten, Vertreterinnen und Vertreter von Justiz, Polizei und Politik, Bürgerinnen und Bürger mit Interesse an Themen der Rechts- und Sozialpolitik

Veranstalter

Evangelische Akademie Bad Boll

Ort

Evangelische Akademie Bad Boll

Preis pro Person

Kursgebühr: 80,00 €
Vollverpflegung im EZ/DU,WC: 126,70 €
im Zweibettzimmer, DU/WC: 109,90
Verpflegung ohne Übernachtung ohne Frühstück: 63,10 €

Ermäßigung
Schülerinnen, Schüler und Studierende erhalten eine Ermäßigung von 50% auf die Kursgebühr sowie die Übernachtungs- und Verpflegungskosten

Themengebiete

  • Gesellschaft, Staat, Recht
  • Soziales, Gesundheit, Demographie

Kooperationspartner

Archiv

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