18.07. - 19.07.2016, Bad Boll

Das kann nicht unter uns bleiben!

Zum Umgang mit häuslicher Gewalt. Prävention, Hilfen, Vernetzung

Gewalt in den eigenen vier Wänden - das ist kein bloßes Randphänomen, wird aber immer noch gerne übersehen, angezweifelt und tabuisiert. Damit wird es schwierig, die Täter zur Verantwortung zu ziehen und den Opfern die nötige Hilfe zukommen zu lassen. Nicht weniger schwierig ist es auch für die Akteure in der Präventionsarbeit und in Hilfseinrichtungen. Neben Informationen und Diskussion soll die Vernetzung aller Akteure Thema sein. Darüber hinaus geht es um die aktuelle Frage, inwieweit häusliche Gewalt auch in den Unterkünften für Flüchtlinge ein Thema ist.

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Thema

Gewalt in den eigenen vier Wänden, zwischen Menschen in einer gemeinsamen Beziehung - das ist in Deutschland nicht nur ein Randphänomen. Doch auch heute noch wird es oft und gerne übersehen, nicht erkannt, tabuisiert und angezweifelt.

Damit wird es schwierig, die Täter zur Verantwortung zu ziehen und den Opfern die nötige Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen.
Nach den Statistiken sind vor allem Frauen von häuslicher Gewalt betroffen. Eine Studie des Bundesfamilienministeriums geht davon aus, dass jede vierte Frau schon Gewalt durch den Lebensgefährten oder Mitbewohner erleben musste. Aber auch Kinder, pflegebedürftige Eltern oder Männer können Opfer sein.
Doch gerade beim Thema der häuslichen Gewalt sind Statistiken nur bedingt hilfreich, denn die Dunkelziffern und Grauzonen sind hier groß.

Dies erschwert auch die Arbeit der Ermittlungsinstanzen und der Akteure in der Präventionsarbeit und in Hilfseinrichtungen. Ein wichtiger Schritt wäre eine gute Vernetzung aller Akteure aus Polizei, Beratung, Prävention und der sozialen Arbeit mit den straffällig gewordenen.

Neben grundlegenden Informationen und der Diskussion möchte die Tagung auch Gelegenheit zur Vernetzung geben. Aus aktuellem Anlass soll nicht nur die Gewalt in den Wohnungen und Häusern der Republik thematisiert werden, sondern auch der Frage nach häuslicher Gewalt in den meist beengten Unterkünften für Flüchtlinge nachgegangen werden.

Dazu laden wir herzlich ein in die Evangelische Akademie Bad Boll

Achim Brauneisen
Dr. Karl Michael Walz
Wolfgang Mayer-Ernst

Programm

Montag, 18. Juli 2016

09:30

Ankommen bei Kaffee, Tee und Brezeln

10:00

Begrüßung

Wolfgang Mayer-Ernst

Dr. Karl-Michael Walz

10:30

Häusliche Gewalt in Deutschland. Ein Überblick und viele Einblicke aus psychologisch-kriminologischer Sicht

Vortrag und Diskussion

Dr. Heike Küken-Beckmann

11:30

Maßnahmen gegen häusliche Gewalt aus juristischer Sicht

Vortrag und Diskussion

MDgt. Michael Lotz

12:30

Mittagessen

14:00

Der Landesaktionsplan gegen Gewalt -
ein Aktionsplan oder ein Papier? (Teil I)

Drei Fragen zum Thema der häuslichen Gewalt

14:00

Frage 1: Was ist vorgesehen?

Peter Pfeiffer

Juliane Rath

14:30

Frage 2: Was läuft wirklich?

Konrad Aichinger

15:00

Frage 3: Wie könnte es gut und vernetzt laufen?

Christa Heilemann

15:30

Kaffeepause

16:00

Der Landesaktionsplan gegen Gewalt -
ein Aktionsplan oder ein Papier? (Teil II)

Drei Blicke in die Praxis zum Umgang häuslicher Gewalt

16:00

So läuft es auf dem Land. Zur Vorgehensweise bei häuslicher Gewalt im ländlichen Raum

Markus Rapp

16:30

So läuft es bei der Gerichtshilfe

Birgit Enderle

17:00

So läuft es in der Sozialberatung
Beratung, Training, Vernetzung

Katrin Sailer

17:30

Auf dem Weg zu einer Vernetzung aller Akteure gegen häusliche Gewalt

Diskussionsrunde

18:45

Abendessen

19:30

Fortsetzung der Diskussionen im Café Heuss, beim Spazierengehen oder im Thermalbad

Dienstag, 19. Juli 2016

08:00

Morgenandacht in der Kapelle

Wolfgang Mayer-Ernst

08:20

Frühstück

09:00

Zur Situation in den Flüchtlingsunterkünften.
Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Tätigkeit als Ombudsperson für die Flüchtlingserstaufnahme

Karl-Heinz Wolfsturm

10:00

Kaffeepause

10:30

Geflüchtete Frauen und ihre Gewalterfahrungen

Katrin Bahr

11:30

Auch das Antigewalt-Training muss bunter werden! Interkulturelle Präventionsarbeit

Solmaz Aksu-Yagci

12:30

Mittagessen

und Abschluss der Tagung

Referierende

Leitung

Wolfgang Mayer-Ernst;Pfarrer und Studienleiter;Evangelische Akademie Bad Boll

Referentinnen, Referenten und Mitwirkende

Polizeioberrat Konrad Aichinger
Leiter Polizeirevier, Göppingen

Solmaz Aksu-Yagci
Bewährungshelferin, Gerichtshelferin, Mediatorin im Strafrecht, Reutlingen

Katrin Bahr
Bereichsgeschäftsführerin Sozialtherapie und Frauenarbeit, Condrobs e.V., München

Horst Belz
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Badischen Landesverbandes für soziale Rechtspflege, Villingen-Schwenningen

Achim Brauneisen
Generalstaatsanwalt, Vorsitzender des Verbands der Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e.V., Stuttgart

Birgit Enderle
Bewährungshelferin, Neustart gGmbH, Stuttgart

Christa Heilemann
Dezernentin für Jugend und Soziales des Landkreistages Baden-Württemberg, Stuttgart

Hilde Höll
Geschäftsführerin des Verbands der Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e.V., Stuttgart

Oliver Kaiser
Leiter Kernteam Krisenintervention und Existenzsicherung beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg, Stuttgart

Dr. Heike Küken-Beckmann
Institut für Rechtspsychologie Rhein-Main, Darmstadt

MDgt. Michael Lotz
Ministerialdirigent, Leiter der Abteilung II, Justizministerium Baden-Württemberg, Stuttgart

Peter Pfeiffer
Landeskoordinierungsstelle zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren, Stuttgart

Markus Rapp
Geschäftsführung, Bezirksverein für Soziale Rechtspflege, Pforzheim

Juliane Rath
Landeskoordinierungsstelle zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren, Stuttgart

Katrin Sailer
Sozialberatung Stuttgart e.V. Fachberatungsstelle Gewaltprävention, Stuttgart

Dr. Karl-Michael Walz
Direktor des Amtsgerichts, Vorsitzender des Badischen Landesverbandes für soziale Rechtspflege, Pforzheim

Karl-Heinz Wolfsturm
Ombudsmann der Landesregierung für die Einrichtungen der Flüchtlingserstaufnahme, Stuttgart

Weitere Infos

Tagungsnummer

520616

Anmeldeschluss

15.07.2016

Zielgruppen

Mitarbeitende des Justizvollzugs, der Bewährungs- und Straffälligenhilfe und in sozialen Diensten, Vertreterinnen und Vertreter von Justiz, Polizei und Politik, Bürgerinnen und Bürger mit Interesse an Themen der Rechts- und Sozialpolitik

Veranstalter

Evangelische Akademie Bad Boll

Ort

Bad Boll Anreise

Preis pro Person

Kursgebühr 75,00 €

Vollverpflegung
im Einzelzimmer mit
Dusche/WC 123,00 €
im Zweibettzimmer
mit Dusche/WC 107,40 €

Verpflegung
ohne Übernachtung
ohne Frühstück 60,60 €

Schülerinnen, Schüler, Studierende und bei Bedarf auch weitere Bedürftige erhalten auf Anfrage auf alle Preise Ermäßigung.

Themengebiete

  • Gesellschaft, Staat, Recht
  • Gemeinschaft, Vielfalt, Inklusion

Kooperationspartner

Archiv

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