11.07. - 12.07.2022, Evangelische Akademie Bad Boll

Tatort Psyche

Psychische Erkrankungen als Herausforderung im Resozialisierungsprozess

Der Übergang von der Haft zurück in die Freiheit ist für ehemalige Strafgefangene und all jene, die sie unterstützen, nicht leicht. Kommt eine psychische Erkrankung hinzu, ist dieser Weg noch um einiges komplizierter. Der Leidensdruck der Betroffenen und die mit einer psychischen Erkrankung in vielen Lebensbereichen einhergehenden Probleme erschweren oft die Resozialisierung. Auch die Helfenden sind hier gefordert. Auf der Tagung diskutieren Fachleute aus Wissenschaft und Praxis, welche Anstrengungen unternommen werden müssen, um den Betroffenen so effektiv wie möglich zu helfen.

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Thema

Der Übergang von Haft zurück in einen selbstbestimmten Alltag in Freiheit ist für ehemals Strafgefangene und all jene, die sie dabei unterstützen, grundsätzlich kein leichter Weg. Kommt eine psychische Erkrankung hinzu, ist dieser noch bei Weitem schwerer. Der persönliche Leidensdruck der Betroffenen und die mit einer psychischen Erkrankung oft einhergehenden, komplexen Problemkonstellationen in vielen Lebensbereichen machen den Resozialisierungsprozess nicht einfacher.

Epidemiologische Studien zeigen, dass Gefangene und Haftentlassene häufiger unter psychischen Erkrankungen leiden als die Allgemeinbevölkerung. In der Praxis aber mangele es unter anderem an Therapieplätzen und Unterbringungsmöglichkeiten in psychiatrischen Abteilungen.

Auch die Helfenden sind stark belastet. Sie arbeiten in einem besonderen Spannungsfeld. Ihre Tätigkeit wird erschwert durch Geld- und Personalmangel. Zudem sind sie mit der Aufgabe konfrontiert, besonders schwer erkrankte Menschen, die derzeit häufig durch die Maschen der Regelversorgung fallen, aufzufangen.

Fachleute aus Wissenschaft und Praxis diskutieren mit den Teilnehmenden, welche Herausforderungen, Hürden und Anstrengungsleistungen in diesem Prozess erbracht werden müssen, um Betroffene bestmöglich zu unterstützen.

Ganz herzlich laden wir Sie zum Mitdiskutieren und Weiterdenken in die Evangelische Akademie Bad Boll ein!

Achim Brauneisen
Peter Häberle
Ursel Wolfgramm
Sabine Oswald
Sebastian Kopp
Sascha Oechsle
Wolfgang Mayer-Ernst,
Evangelische Akademie Bad Boll

Programm

Montag, 11. Juli 2022

09:30

Ankommen bei Kaffee, Tee und Brezeln im Café Heuss

10:00

Begrüßung

Wolfgang Mayer-Ernst

Ursel Wolfgramm

10:30

Tatort Psyche - Der Auftakt kommt unerwartet!

Arno Strobel

Schriftsteller, Thriller-Autor mit Bestseller-Garantie

11:15

Frischluftpause

11:30

Diagnostik, Behandlung und Resozialisierung von Straftätern in Baden-Württemberg aus Psychiatrischer Sicht

Dr. Dirk Bruder

12:30

Mittagessen im Symposion

14:00

Stigma psychischer Erkrankungen

Menschen mit psychischen Erkrankungen, Stigma und Diskriminierung sowie die strukturellen Probleme im Versorgungssystem

Prof. Dr. Nicolas Rüsch, MSt

15:15

Aufwind - Hilfen für Kinder psychisch erkrankter Eltern

Mitarbeiter_innen der Kontakt- und Anlaufstelle Aufwind

16:00

Pause mit Kaffee, Tee und Kuchen im Symposion

16:30

Psychische Erkrankungen als Herausforderung - Einblicke in und Perspektiven für die Praxis

Podiumsdiskussion mit

Yvonne Morick

Dr. Klaus Obert

Helge Olesch

Sven Reutner

Johannes Weißer

18:00

Abendessen im Symposion

19:00

Fortsetzung von Austausch und Gespräch im Café Heuss und auf der Terrasse

Dienstag, 12. Juli 2022

08:00

Morgenandacht in der Kapelle

Wolfgang Mayer-Ernst

08:20

Frühstück im Symposion

09:00

Psychische Erkrankungen im Justizvollzug

Prof. Dr. Norbert Konrad

10:00

Komisch, auffällig, anders -
Psychische Auffälligkeiten einordnen, ansprechen und Maßnahmen einleiten

Dr. Madeleine Bieg

11:00

Pause mit Kaffee und Tee im Café Heuss

11:30

Ableitung von Handlungsbedarfen

Workshops zu konkreten Fragestellungen

12:30

Zusammenfassung der Tagung und Verabschiedung

Peter Häberle

Wolfgang Mayer-Ernst

13:00

Mittagessen im Symposion und Ende der Tagung

Referierende

Leitung

Wolfgang Mayer-Ernst;Pfarrer und Studienleiter;Evangelische Akademie Bad Boll

Referentinnen, Referenten, Mitwirkende und Vorbereitende

Dipl. Psych. Madeleine Bieg
Forensische Ambulanz, Zentrum für Psychiatrie Reichenau

Achim Brauneisen
Generalstaatsanwalt, Vorsitzender des Verbands Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e.V., Stuttgart

Dr. Dirk Bruder
Leitender Medizinaldirektor, Facharzt für Neurologie, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Leiter Sozialtherapie, Geschäftsführender Vorstand Behandlungsinitiative Opferschutz BIOS-BW e.V., Offenburg

Mitarbeiter_innen der Kontakt- und Anlaufstelle Aufwind
Präventive Hilfen für Kinder psychisch erkrankter Eltern in Stuttgart

Peter Häberle
Generalstaatsanwalt, Vorsitzender des Badischen Landesverbands für soziale Rechtspflege KdöR, Karlsruhe

Prof. Dr. Norbert Konrad
Direktor des Instituts für Forensische Psychiatrie an der Charité in Berlin

Sebastian Kopp
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Badischen Landesverbandes für soziale Rechtspflege, Karlsruhe

Yvonne Morick
Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg (BGBW), Freiburg

Dr. Klaus Obert
Langjähriger Leiter Bereich Sucht- und Sozialpsychiatrische Hilfen im Caritasverband Stuttgart e.V.

Sascha Oechsle
Geschäftsführer des Verbands Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e.V., Stuttgart

Helge Olesch
JVK Hohenasperg, Sozialdienst/Vollzugsabteilungsleitung, Hohenasperg

Sabine Oswald
Bereichsleitung Krisenintervention und Existenzsicherung beim PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg, Stuttgart

Sven Reutner
Referent für Sozialpsychiatrie und Behindertenhilfe DER PARITÄTISCHE Baden-Württemberg, Stuttgart

Prof. Dr. Nicolas Rüsch, MSt
Leiter der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II, Universität Ulm und Bezirkskrankenhaus Günzburg

Arno Strobel
Schriftsteller, Thriller-Autor mit Bestseller-Garantie, Konz

Johannes Weißer
Fortis e.V., Böblingen

Ursel Wolfgramm
Vorstandsvorsitzende DER PARITÄTISCHE Baden-Württemberg, Stuttgart

Weitere Infos

Tagungsnummer

520322

Anmeldeschluss

05.07.2022

Zielgruppen

Mitarbeiter_innen der Straffälligen- und Bewährungshilfe,
des Strafvollzuges und in sozialen Diensten; Vertreter_innen
aus der psychosozialen Beratung, psychiatrischen Diensten, Justiz, Polizei und Politik; an Themen der Rechts- und Sozialpolitik Interessierte

Veranstalter

Evangelische Akademie Bad Boll

Ort

Evangelische Akademie Bad Boll

Preis pro Person

Vollverpflegung im Einzelzimmer DU/WC: 268,00
im Zweibettzimmer, DU/WC: 248,00
Verpflegung ohne Übernachtung ohne Frühstück: 199,00

Ermäßigung
Schülerinnen, Schüler und Studierende erhalten eine Ermäßigung von 50%.

Themengebiete

  • Gesellschaft, Staat, Recht
  • Soziales, Gesundheit, Demographie

Kooperationspartner

Archiv

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