15.02. - 17.02.2019, Evangelische Akademie Bad Boll
Da muss man doch was machen!
Jugendkriminalrecht im Spannungsfeld von Strafe, Erziehung und Gefahrenabwehr
Die Diskrepanz von wahrgenommenem und realem Risiko ist ein Dauerthema in der Debatte um Jugendkriminalität. Sie verstellt gelegentlich den Blick für eine realistische Bewertung von Risiken und angemessenen Reaktionsformen. Die mit Jugendkriminalität befassten Berufsgruppen sind unter Druck, den an sie herangetragenen Erwartungen zu begegnen, ohne sich vereinnahmen zu lassen und unrealistische Hoffnungen auf absolute Sicherheit zu nähren. Hierzu wollen wir intensiv mit Ihnen diskutieren und utopische Erwartungen hinterfragen!
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- Programm
- Workshops
- Referierende
- Weitere Infos
Thema
Die Diskrepanz von wahrgenommenem und realem Risiko ist ein Dauerthema in der Debatte um Jugendkriminalität. Sie verstellt gelegentlich den Blick für eine realistische Bewertung der Risiken von Kriminalität und angemessenen Reaktionsformen auf diese.
Neue Gesetze dienen der „Bekämpfung“ von zuvor plastisch inszenierten Gefahren und verwischen, die - bisher für klar gehaltenen - Grenzen von Prävention, Unterstützung und Repression.
Die mit Jugendkriminalität befassten Berufsgruppen sind unter einem großen Druck, den an sie herangetragenen Erwartungen zu begegnen ohne sich vereinnahmen zu lassen und unrealistische Hoffnungen auf absolute Sicherheit zu nähren. Die einzelnen Praktikerinnen und Praktiker in Polizei, Jugendhilfe und Justiz erleben diesen Druck im Alltag und müssen mit den geänderten Anforderungen umgehen.
Auch in der diesjährigen Kooperationstagung Bad Boll wollen wir intensiv mit Ihnen diskutieren und nachfragen. Dazu laden wir Sie herzlich ein in die Evangelische Akademie am Fuß der Schwäbischen Alb.
Prof. Dr. Theresia Höynck, Vorsitzende der DVJJ
Stephanie Ernst, Geschäftsführerin der DVJJ
Wolfgang Mayer-Ernst, Evangelische Akademie Bad Boll
Programm
14:15
Ankommen bei Kaffee, Tee und Kuchen im Symposion
14:45
Begrüßung und Eröffnung der Tagung
Wolfgang Mayer-Ernst, Prof. Dr. Theresia Höynck, Stephanie Ernst
15:00
Gefühlte Sicherheit
Risikosemantiken und Risikokonstruktionen in der öffentlichen Wahrnehmung
Prof. Dr. Bernd Dollinger
16:00
Immer jünger, immer schlimmer?
Entwicklung und neue Formen der Jugendkriminalität in Deutschland
Prof. Dr. Dirk Baier
17:00
Frischluftpause
17:15
Neue Entwicklungen bei den Polizeigesetzen und ihre Auswirkungen auf das polizeiliche Handeln gegenüber Jugendlichen
Kriminaloberkommissar Tobias Ohrner
18:30
Abendessen im Symposion
19:30
Fortsetzung der Gespräche im Café Heuss
00:00
08:00
Morgenandacht in der Kapelle
Wolfgang Mayer-Ernst
08:20
Frühstück im Symposion
09:00
Jugendhilfe als Präventionsakteur der ersten Stunde
Möglichkeiten und Grenzen
Wolfgang Trede
10:00
Letzter Ausweg Psychiatrie?
Handlungsmöglichkeiten und Erwartungen
Dr. Mareike Schüler-Springorum
11:00
Pause mit Kaffee und Tee im Café Heuss
11:30
Der Trend zur Vorfeldkriminalisierung im allgemeinen Strafrecht und deren Bedeutung im Jugendstrafrecht
Prof. Dr. Jens Puschke
12:30
Mittagessen im Symposion
14:00
Erfahrungsaustausch in vier Arbeitsgruppen
Aufbauend auf den Fachvorträgen sollen in kleineren Arbeitsgruppen die Vorannahmen, Handlungslogiken und Möglichkeiten der unterschiedlichen Berufsgruppen diskutiert werden: Welche Erwartungen haben die verschiedenen Berufsgruppen aneinander?
Wie beeinflusst das berufliche Selbstverständnis die Arbeit?
Welche Instrumente und rechtlichen Möglichkeiten haben die verschiedenen Berufsgruppen, um abweichendem Verhalten junger Menschen zu begegnen?
15:30
Pause mit Kaffee, Tee und Kuchen im Symposion
16:00
Weiterarbeit in den vier Arbeitsgruppen
18:30
Abendessen im Symposion
19:30
Fortsetzung der Gespräche im Café Heuss
08:00
Morgenandacht in der Kapelle
Wolfgang Mayer-Ernst
08:20
Frühstück im Symposion
09:15
Berichte aus den Arbeitsgruppen
10:15
Frischluftpause
10:30
Angst als handlungsleitendes oder handlungsbeeinflussendes Motiv
Dipl. Psych. Bettina Zietlow, MSc Public Health
11:30
Verabschiedung
12:00
Mittagessen im Symposion und Ende der Tagung
Workshops
Jugendhilfe
Wolfgang Trede und Prof. Dr. Theresia Höynck
Polizei
PHK Werner Gloss
Psychiatrie
Dr. Mareike Schüler-Springorum und Stephanie Ernst
Justiz
Prof. Dr. Jens Puschke und StA Bernd Klippstein
Referierende
Leitung
Wolfgang Mayer-Ernst;Pfarrer und Studienleiter;Evangelische Akademie Bad Boll
Prof. Dr. Theresia Höynck, Vorsitzende der DVJJ
Stephanie Ernst, Geschäftsführerin der DVJJ
Referentinnen und Referenten
Prof. Dr. Dirk Baier
Institutsleitung, Institut für Delinquenz und Kriminalprävention, Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW), Departement Soziale Arbeit, Zürich
Prof. Dr. Bernd Dollinger
Universität Siegen, Department II, Erziehungswissenschaft - Psychologie, Sozialpädagogik und Sozialarbeit, Siegen
Werner Gloss
Polizeihauptkommissar, Koordinator der Jugendbeamten bei der Polizeiinspektion Zirndorf, Zirndorf
Staatsanwalt Bernd Klippstein
Jugendstaatsanwalt, Staatsanwaltschaft Freiburg
Tobias Ohrner
Kriminaloberkommissar, Bayerisches Landeskriminalamt, München
Prof. Dr. Jens Puschke, LL.M.(King's College)
Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Kriminologie und Medizinstrafrecht, Fachbereich Rechtswissenschaften, Philipps Universität Marburg
Dr. Mareike Schüler-Springorum
Ärztliche Direktorin, LWL-Therapiezentrum für Forensische
Psychiatrie Marsberg
Wolfgang Trede
Amtsleitung Amt für Jugend, Landratsamt Böblingen
Dipl. Psych. Bettina Zietlow, MSc Public Health
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e. V., Hannover
Weitere Infos
Tagungsnummer
520319
Anmeldeschluss
06.02.2019
Zielgruppen
Juristinnen und Juristen, Fachleute und Akteure in der Jugend- und Sozialarbeit, Sozialtherapie, Straffälligenhilfe, im Jugendstrafvollzug, in der Gefangenenseelsorge und in Beratungsstellen. Rechtspolitisch und sozial-politisch Interessierte und Engagierte
Veranstalter
Evangelische Akademie Bad Boll
Ort
Evangelische Akademie Bad Boll
Preis pro Person
mit
Vollverpflegung im EZ/DU,WC: 382,30 €
im Zweibettzimmer, DU/WC: 347,70 €
Verpflegung ohne Übernachtung ohne Frühstück: 253,70 €
Allgemeine Ermäßigungen
Schülerinnen, Schüler und Studierende, Asylbewerberinnen und Asylbewerber,Auszubildende, Freiwilligendienst Leistende und Bezieherinnen und Bezieher von ALG II erhalten eine Ermäßigung von 50%.
Themengebiete
- Gesellschaft, Staat, Recht
- Soziales, Gesundheit, Demographie