20.03. - 21.03.2015, Bad Boll
Armenische Identität 1915 - 2015
Gewalt, Geschichte, Gegenwart
Armenien und armenische Identität 100 Jahre nach Verfolgung, Gewalt und Völkermord: Wie prägt diese Vergangenheit die Gegenwart? Wie definiert sich armenische Identität in Armenien, aber auch darüber hinaus in der internationalen Diaspora und in Deutschland? Wir werden verschiedene Meinungen anhören, Schlaglichter auf Geschichte und Gegenwart werfen und fragen, was 1915 für die armenische Identitätim Jahr 2015 bedeutet.
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Thema
Am 24. April 2015 jährt sich der Beginn der Deportationen der armenischen Bevölkerung im damaligen Osmanischen Reich zum hundertsten Mal. An diesem Tag wurden in Konstantinopel armenische Intellektuelle verhaftet. Der erste Genozid des 20. Jahrhunderts forderte – je nach Schätzungen – zwischen 300.000 und 1,5 Millionen Menschenleben. Der Genozid-Gedenktag am 24. April gilt als einer der wichtigsten nationalen Feiertage der Republik Armenien und des armenischen Volkes, Hunderttausende pilgern zum Mahnmal Jerern auf dem Jerewaner Hügel Zizernakaberd („Schwalbenfestung“). Weltweit trauern an diesem Tag Millionen von Menschen.
"Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung", so hat es Richard von Weizäcker 1985 formuliert, ein jüdisches Sprichwort zitierend. Doch Erinnerung und Gedenken können nur eine Seite sein; Gegenwarts- und Zukunftsgestaltung bilden die andere. Armenien und armenische Identität hundert Jahre nach Verfolgung, Gewalt und Völkermord: Wie prägt diese Vergangenheit die Gegenwart? Wie wird sie gedeutet, auch in der Genozidwissenschaft? Wie definiert sich armenische Identität in Armenien, aber auch darüber hinaus in der internationalen Diaspora und in Deutschland? Wir werden verschiedene Meinungen anhören, Schlaglichter auf Geschichte und Gegenwart werfen und fragen, was 1915 für die armenische Identität im Jahr 2015 bedeutet.
Herzliche Einladung nach Bad Boll!
Dr. Andreas Baumer, Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg e. V.
Simone Helmschrott, Evangelische Akademie Bad Boll
Lothar Heusohn, vh Ulm
Pfarrer Dr. Diradur Sardaryan, Armenische Gemeinde Baden-Württemberg
Programm
10:00
Beginn mit Kaffee
10:30
Der Völkermord an den Armeniern 1915 in der historischen Forschung, in der deutschen Erinnerung, in türkischen Debatten
Sibylle Thelen
12:30
Mittagessen
14:00
Ressentiment, Hass und kollektive Körper. Motive und Organisation genozidaler Gewalt
Roy Knocke
16:30
Kaffeepause
17:00
Lesung
Dogan Akhanli
18:30
Abendessen
20:00
Filmabend In Kooperation mit OpenEnd - Kommunales Kino Göppingen e.V.
The Cut
Deutschland/Frankreich 2014, Regie: Fatih Akin
08:00
Andacht
08:20
Frühstück
09:30
Armenische Identität in Deutschland Gesprächsrunde
Pfr. Dr. Diradur Sardaryan, Prof. Hacik Rafi Gazer
10:30
Erinnerungskultur, Gegenwart, Verantwortung
Dogan Akhanli
Dr. Seyhan Bayraktar (angefragt)
Cem Özdemir (angefragt)
12:30
Ende mit dem Mittagessen
Referierende
Leitung
Simone Helmschrott, M. A.;Studienleiterin;Evangelische Akademie Bad Boll
Referentinnen/Referenten
Doğan Akhanlı
Schriftsteller, Mitarbeiter von "Recherche International", Köln
Dr. Seyhan Baykraktar
Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich, Zürich
(angefragt)
Prof. Hacik Rafi Gazer
Professur für Geschichte und Theologie des christlichen Ostens, Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen
M. A. Roy Knocke
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lepsiushaus Potsdam, Potsdam
Pfarrer Dr. Diradur Sardaryan
Gemeindeleiter der armenischen Gemeinde Baden-Württemberg, Göppingen
Sibylle Thelen
Abteilungsleiterin Demokratisches Engagement/Fachbereich Gedenkstättenarbeit, Landeszentrale für politische Bildung, Stuttgart
Cem Özdemir
Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, MdB, Stuttgart/Berlin
Weitere Infos
Tagungsnummer
431115
Anmeldeschluss
02.03.2015
Zielgruppen
An Armenien Interessierte und mit dem Land Verbundene, Akteure der Friedens- und Konfliktbearbeitung und der Geschichtsaufarbeitung
Veranstalter
Evangelische Akademie Bad Boll
Ort
Bad Boll Anreise
Preis pro Person
Kursgebühr 25,00 Euro
Vollverpflegung
im Einzelzimmer mit
Dusche/WC 106,70 Euro
im Zweibettzimmer
mit Dusche/WC 92,10 Euro
Verpflegung
ohne Übernachtung 46,80 Euro
Ermäßigung auf Anfrage möglich.
Themengebiete
- Gesellschaft, Staat, Recht
- Religion, Kirche, Theologie