06.11. - 07.11.2014, Bad Boll
Keine Chance für Rassismus
Strategien gegen Erscheinungsformen gesellschaftlicher Diskriminierung
Islamophobie, Rechtsextremismus und Kulturrassismus: Rassismus ist in der deutschen Gesellschaft überall anzutreffen. Die Phänomene sind keineswegs beschränkt auf bestimmte Milieus oder Altersgruppen. Es gibt jedoch vielfältige Strategien gegen Diskriminierungen, von der Präventionsarbeit bis zur interkulturellen Kompetenzvermittlung. Wie aber können die Ansätze in der Gesellschaft wirksam werden?
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Thema
Im Netzwerk Twitter wurden im letzten September unter dem hashtag #schauhin Erlebnisse gesammelt, die aufzeigen, wie stark die deutsche Gesellschaft vom Alltagsrassismus durchdrungen ist. Wie alltäglich die Ausgrenzung vermeintlich „Anderer“ ist, wie stark dabei rechtsextreme, menschenfeindliche, fremdenfeindliche und rassistische Denkmuster ineinanderfließen – meist subtil, manchmal auch sehr offen. Eine Erhebung von pro asyl und der Amadeo Antonio Stiftung hat im Juli 2014 bestätigt: Pro Woche finden fünf rassistische Aktionen gegen Flüchtlinge statt.
Die Vorfälle im Zusammenhang mit den NSU-Morden haben dieser Diskussion neue Dringlichkeit gegeben. In Baden-Württemberg wurde nun eine Enquete-Kommission einberufen. Sie soll zur Aufarbeitung beitragen und Handlungsstrategien entwerfen. Das Ministerium für Integration fördert derzeit Projekte zur Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung und hat ein Pilotprojekt zu anonymisierten Bewerbungsverfahren durchgeführt. Zahlreiche Initiativen zur Präventionsarbeit entstehen derzeit oder sind bereits aktiv.
Wie können diese Ansätze von Prävention und Aufklärung in der Gesellschaft wirksam werden? Welche Chancen, Herausforderungen, aber auch Grenzen zeigen sich dabei?
In Praxisbeispielen aus verschiedenen Aktionsfeldern wollen wir diesen Fragen nachgehen. Beratung, Jugend- und Bildungsarbeit, aber auch Medien, Arbeitsmarkt und interreligiöser Dialog sind Bereiche, die mit diesem Thema konfrontiert sind und besser vernetzt werden sollen.
Herzliche Einladung zur Diskussion!
Simone Helmschrott
Inge Mugler
Programm
10:00
Ankommen, Imbiss
10:30
Begrüßung
10:45
Rassismus? Keine Chance!
Impuls
Kübra Gümüsay
11:15
Vom Rassismus zum Rechtsextremismus
Dr. Seddik Bibouche
12:30
Mittagessen
13:30
Rassismus zum Thema machen - aber wie?
Einführung in die Arbeit in Workshops
Inge Mugler
14:00
I.Runder Tisch Antidiskriminierung Reutlingen und das Netzwerk Rassismuskritische Migrationspädagogik Baden-Württemberg
Andreas Foitzik
14:00
II. Fachstelle Rechtsextremismus Rems-Murr-Kreis: Möglichkeiten und Grenzen einer kommunalen Einrichtung
Gerhard Dinger
14:00
III. Die Arbeit des Team mEx: Präventionsarbeit von TeamerInnen an Schulen
TeamerIn des Team mEx (angefragt)
16:00
Kaffeepause
16:30
IV. Rassismus und Sprache
Hadija Haruna
16:30
V. Antimuslimischer Rassismus
Kübra Gümüsay
18:30
Abendessen
20:00
Abendprogramm
08:00
Andacht
08:15
Frühstück
09:30
Rassismus entgegentreten: International - national - lokal. Die Parallelberichterstattung zur UN-Antirassismuskonvention
Joshua Kwesi Aikins
10:30
Kaffeepause
11:00
Rassismus entgegentreten: International - national - lokal
Im Gespräch mit Gökay Sofuoglu, Daniel Lede Abal MdL, Prof. Aschenbrenner-Wellmann
Moderation: Simone Helmschrott
12:30
Ende der Tagung mit dem Mittagessen
Referierende
Leitung
Simone Helmschrott, Studienleiterin, Evangelische Akademie Bad Boll
Inge Mugler, Referentin, Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.
Referierende und Mitwirkende
Joshua Kwesi Aikins
Politologe; Projekt Parallelberichterstattung zur UN-Antirassismuskonvention, Diakonie Deutschland, Berlin
Dr. Seddik Bibouche
Diplom-Pädagoge, Sozialwissenschaftler, Team Analyse-Beratung-Perspektiven, Tübingen
Gerhard Dinger
Kreisjugendamt Rems-Murr; Fachstelle Rechtsextremismus, Backnang
Regina Ehrismann
Islamwissenschaftlerin, Mitarbeiterin am Institut für Antidiskriminierungs- und Diversityfragen (IAD)
Hochschule Ludwigsburg, Ludwigsburg
Andreas Foitzik
Diplom-Pädagoge; Trainer, Berater und Autor im Feld der Migrationspädagogik; Leiter des Fachdienstes Jugend, Bildung, Migration der BruderhausDiakonie Reutlingen, Reutlingen
Kübra Gümüşay
Bloggerin, Journalistin, Media Consultant, Oxford/ UK
Hadija Haruna
Diplom-Politologin; Autorin und Redakteurin; Redakteurin für die junge Welle des Hessischen Rundfunks (YOU FM), Frankfurt/ Main
Daniel Lede Abal
MdL (Bündnis 90/ Die Grünen), Integrationspolitischer Sprecher der Fraktion
Alexander Schell
TeamerIn Team MeX der Landeszentrale für politische Bildung
Gökay Sofuoğlu
Bundes- und Landesvorsitzender Türkische Gemeinde, Fellbach
Weitere Infos
Tagungsnummer
430914
Anmeldeschluss
16.10.2014
Zielgruppen
Haupt- und Ehrenamtliche in der Sozialen Arbeit, der Flüchtlingsarbeit, in Migrationsdiensten, Akteure der politischen Bildungsarbeit, Pädagogen, Freiwilligendienstleistende, Medienschaffende, Studierende
Veranstalter
Evangelische Akademie Bad Boll
Ort
Bad Boll Anreise
Preis pro Person
Kursgebühr 25,00 Euro
Vollverpflegung
im Einzelzimmer mit
Dusche/WC 103,60 Euro
im Zweibettzimmer
mit Dusche/WC 90,60 Euro
Verpflegung
ohne Übernachtung 46,80 Euro
Themengebiete
- Gesellschaft, Staat, Recht
- Bildung, Pädagogik, Psychologie