06.12. - 08.12.2019, Evangelischen Akademie Bad Boll

Von Halabja bis Afrin

Aktuelle Herausforderungen und die internationale Beteiligung

Der Nahe Osten befindet sich im Umbruch, Teile der Zivilbevölkerung leidet unter katastrophalen Lebensbedingungen. Viele Menschen werden zur Flucht gezwungen. Im Zentrum der Gewaltsituation stehen die bisherigen Siedlungsgebiete des kurdischen Volkes, dessen Bevölkerung in der Türkei, im Irak und in Syrien zwischen allen politischen und wirtschaftlichen Machstrukturen steht.

Ein friedlicher Transformationsprozess in der Region ist nur mit der Beteiligung von internationalen Akteuren möglich. Ziel der Tagung ist es, die komplexe Situation der Kurden sichtbar zu machen und darüber zu informieren.

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Thema

Am 16. und 17. März 1988 bombardierte die irakische Luftwaffe die kurdische Stadt Halabja im Nordirak mit Giftgas. Dies war seit dem Zweiten Weltkrieg eines der größten Massaker an Zivilisten mit chemischen Kampfstoffen. Deutsche und europäische Firmen haben durch ihre Unterstützung des Aufbaus von Giftgas-Produktionsanlagen diese Attacke ermöglicht. Das Bombardement richte-te sich gezielt gegen die Menschen im Nordirak – mindestens 5.000 Menschen starben. Die Auswir-kungen des Giftgaseinsatzes wirken bis heute nach, viele Überlebende leiden an den Spätfolgen wie Krebs, Hautkrankheiten, Atemproblemen, Unfruchtbarkeit, Fehlgeburten oder Missbildungen. Die medizinische Versorgung in diesem Gebiet ist mangelhaft. Die Stadt Halabja hat immer wieder versucht, ausländische Firmen zu verklagen, die zu dem Giftgasangriff 1988 beigetragen haben.

Wir wollen nach der Rolle und Verantwortung Deutschlands und Europas fragen, z. B. bei den Waffenexporten an Länder wie die Türkei, die völkerrechtswidrig die Provinz Afrin erobert hat, in einen Krieg verwickelt ist und systematisch Menschenrechte verletzt. Wurde die Hoffnung auf eine positive Veränderung für die Kurden in Afrin aufgegeben?

Ziel der Tagung ist es, die komplexe Situation der Kurden sichtbar zu machen und möglichst genau darüber zu informieren. Dabei soll auch die Rolle Deutschlands und Europas und deren Mitverant-wortung an der politischen, wirtschaftlichen und humanitären Lage in Kurdistan, sowie Handlungs-möglichkeiten für zivilgesellschaftliche Organisationen insbesondere in der beratenden Flüchtlings-arbeit diskutiert werden.

Herzliche Einladung nach Bad Boll!
Mauricio Salazar für den Vorbereitungskreis

Programm

Freitag, 6. Dezember 2019

18:00

Anmeldung und Registrierung

18:30

Abendessen

20:00

Begrüßung, Einführung in die Tagung

Prof. Dr. Jörg Hübner, Akademiedirektor

Mauricio Salazar, Studienleiter

20:15

Von Halabja bis Afrin - historische wie neuere Ereignisse

Anita Starosta, medico international e.V.

Moderation: Abubekir Saydam

Aussprache

21:30

Ausklang im Café Heuss

Samstag, 7. Dezember 2019

08:00

Andacht

08:20

Frühstück

09:00

"Der völkerrechtswidrige Krieg in Syrien und seine Auswirkung auf die Bevölkerung"

Dr. Kamal Sido, Gesellschaft für bedrohte Völker

Moderation: Peter Hermann

Aussprache

10:00

"Waffenexporte in Krisengebiete - ein Verstoß gegen das Völkerrecht?"

Prof. Dr. Hans-Joachim Heintze

Moderation: Dr. Manfred Budzinski

11:15

Kaffee, Tee

11:30

Waffen für den Krieg oder Waffen für den Frieden?

Carina Schlüsing, BICC

Moderation: Raze Baziani

Aussprache

12:30

Mittagessen

14:00

Die Rolle Deutschlands und der EU im türkisch-kurdischen Konflikt (Auswirkungen auf das Zusammenleben in unserer Gesellschaft)

Kurzimpulse aus der Politik und Zivilgesellschaft

Markus Priesterath, Bundesministerium des Innern

Prof. Dr. Kenan Engin, Akkon Hochschule für Humanwissenschaften, Berlin

N.N., Bündnis 90/Die Grünen (angefragt)

N.N., CDU/CSU (angefragt)

N.N., die Linke (angefragt)

Ali Ertan Toprak, Kurdische Gemeinde Deutschland

15:30

Kaffee, Tee, Kuchen

16:00

Workshops mit den Abgeordneten und den Vertreter_innen aus den Ministerien

18:00

Abendessen

20:00

Kulturprogramm

Gani Nar (Sänger), Siegburg

21:00

Gespräche im Café Heuss

Sonntag, 8. Dezember 2019

08:00

Andacht

08:20

Frühstück

09:30

Podiumsgespräch
Gemeinsame Handlungsmöglichkeiten mit der Zivilgesellschaft in Deutschland und Europa

Ali Ertan Toprak, Kurdische Gemeinde Deutschland

Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan

N.N., Jiyan Foundation for Human Rights

Moderation: Bernd Empen

10:45

Kaffeepause

11:00

Fortsetzung der Gespräche mit Beteiligung der Teilnehmenden

12:30

Mittagessen

Workshops

Workshop Nr. 1:

Waffenexporte in Krisenregionen stoppen

Workshop Nr. 2:

Der deutsch-türkische Konflikt

Auswirkungen auf das Zusammenleben in Deutschland

Workshop Nr. 3:

Die Arbeit in der kurdischen Diaspora

Herausforderungen und Chancen

Workshop Nr. 4:

Trauma-Arbeit und psychologische Begleitung der Flüchtlinge

Referierende

Leitung

Mauricio Salazar Mauricio Salazar
Studienleiter

Referenten / Mitwirkende

Raze Baziani
Bonn

Dr. Manfred Budzinski
Mühlacker

Bernd Empen
München

Prof. Dr. Kenan Engin
Professur für Soziale Arbeit - Schwerpunkt Migratrion und Integration, Akkon Hochschule für Humanwissenschaften, Berlin

Prof. Dr. Hans-Joachim Heintze
Institute for International Law of Peace and Armed Conflict (IFHV), Ruhr University, Bochum

Peter Hermann
Augsburg

Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan
Duale Hochschule Villingen-Schwenningen, Leiter des Institute for Transcultural Health Science - Institut für transkulturelle Gesundheitsforschung

N.N.
Jiyan Foundation for Human Rights

N.N.
Bündnis 90/Die Grünen, Berlin

MdB N.N.
die Linke (angefragt), Berlin

N.N.
CDU/CSU (angefragt), Berlin

N.N:

Gani Nar
Sänger, Siegburg

Markus Priesterath
Bundesministerium des Innern, Berlin

Abubekir Saydam
Köln

Carina Schlüsing
Bonn International Center for Conversion (BICC), Bonn

Dr. Kamal Sido
Gesellschaft für bedrohte Völker, Göttingen

Anita Starosta
medico international e.V., Frankfurt

Stefan Struck
AK Karlsruhe - Van, Karlsruhe

Ali Ertan Toprak
Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland, Berlin

Weitere Infos

Tagungsnummer

430619

Anmeldeschluss

06.12.2019

Zielgruppen

Akteure der Entwicklungszusammenarbeit und der internationalen Zusammenarbeit in der Region, Mitarbeitende von Hilfswerken, Organisationen und Stiftungen, zivilgesellschaftlich Engagierte, mit der Region Verbundene, zivile Friedensorganisationen, Ehrenamtliche und Hauptamtliche in der Flüchtlingsarbeit.

Veranstalter

Evangelische Akademie Bad Boll

Ort

Evangelischen Akademie Bad Boll

Preis pro Person

Gesamtpreis bei Unterbringung im Einzelzimmer mit
Dusche/WC 249,80 €
Dusche/WC 215,20 €
Gesamtpreis als
Tagesgast 121,20 €

Studierende, Auszubildende, Freiwilligendienst Leistende, Bezieher_inne von Arbeitslosengeld Stufe II (ALGII) erhalten auf Antrag und Nachweis eine Ermäßigung in Höhe von 50% des für Erwachsene für die einzelne Tagung festgesetzten Preises.

Themengebiete

  • Internationale Politik, Europa

Archiv

Diese Tagung hat bereits begonnen oder ist beendet.

Kontakt

Mauricio Salazar

Mauricio Salazar

Studienleiter

E-Mail an: Mauricio Salazar

Tel.: 07164 79-239

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Tagungs-Flyer als PDF