15.06. - 17.06.2016, Bad Boll
16. Süddeutsche Hospiztage
ACHTUNG! Die Tagung ist bereits ausgebucht!
Was bedeutet die Verabschiedung des Gesetzes zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland für die Hospizarbeit? Wo steht die Hospizbewegung? Für was steht sie und wohin entwickelt sie sich? Diese Fragen werden mit Expertinnen und Experten für Hospizarbeit erörtert.
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- Workshops
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Thema
Am 5. November 2015 hat der Deutsche Bundestag das Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung beschlossen. Damit kommen auf die Hospizbewegung neue Aufgaben und zahlreiche Fragen zu:
Kann sie eine Graswurzelbewegung bleiben oder geht sie in formalen Strukturen der Gesundheitsbürokratie auf? Was braucht es an Finanzierung und welcher Preis ist dafür zu bezahlen? Wie wird sich das Verhältnis von Ehrenamtlichen zu Hauptamtlichen in Zukunft verändern und gestalten lassen? Was bleibt von den Grundanliegen der Hospizarbeit? Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf das Selbstverständnis der Hospizbewegung?
"Dasein genügt". Zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, wenn das Leben eines Menschen zu Ende geht, - mit diesem Anspruch ist die Hospizbewegung einst angetreten. Im "Dasein genügt" spiegeln sich die Grundüberzeugungen des hospizlichen Engagements wider und werden zu erfahrbarer Praxis im Leben und Sterben. Um für einen anderen Menschen da sein zu können, braucht es aber auch eine angemessene Form und einen guten Rahmen.
Die Süddeutschen Hospiztage versuchen die hospizliche Haltung aufzugreifen und das damit verbundene Menschenbild zu reflektieren. Sie fragen auch nach den Rahmenbedingungen, die notwendig sind, damit in Zukunft weiterhin Menschen für Menschen an deren Lebensende da sein können.
Ursula Bröckel
Beate Härer
Sabine Horn
Dr. Thomas König
Dr. Dietmar Merz
Hinweis zur Anmeldung
Wir sind dankbar, wenn Sie Ihre Anmeldung online vornehmen.
Programm
17:00
Anreise
18:00
Abendessen
19:00
Begrüßung und Einführung
Dr. Dietmar Merz
19:15
Mehr als nur Dasein - Hospiz als ehrenamtliche Praxis zwischen Bürgerbewegung und Entwicklung zur verfassten Organisation
Prof. Dr. Werner Schneider, Augsburg
mit anschließender Aussprache
21:30
Ausklang im Café Heuss
07:45
Frühstück
08:45
Morgenimpuls
Sabine Horn
09:00
Dasein genügt!? - Hospizliche Haltung gestern und heute
Dirk Blümke, Köln
10:45
Pause
11:00
"Schwachsein verboten" - Überlegungen zum Menschenbild in einer Gesellschaft von "Siegern"
Priv.-Doz. Dr. Magnus Schlette, Heidelberg
12:30
Mittagessen
14:30
Gruppenphase I (siehe Erläuterungen über die Workshops)
16:00
Pause
16:30
Gruppenphase II
18:45
Abendessen
20:00
"Mir reicht's" Clowneskes Theater mit Frau Seibold
Dr. Gisela Matthiae, Clownin
07:45
Frühstück
09:15
Morgenimpuls
Dr. Dietmar Merz
09:30
Hospizarbeit in der stationären Altenhilfe - welche Änderungen bringt das neue Hospiz- und Palliativ-Gesetz?
Dirk Blümke, Leiter der Fachstelle Hospizarbeit der Malteser, Köln
Brigitte Bührlen, Stiftung Pflegende Angehörige, München
Dr. med. Carla Hennig, Ärztliche Leiterin PCT Düsseldorf und Palliativnetzwerk der Stiftung "Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf"
Hilde Mattheis, MdB, Ulm
Britta March, AOK Baden-Württemberg, Stuttgart
Dr. Thomas Mäule, Leiter der Stabsstelle Theologie und Ethik, Evangelischen Heimstiftung, Stuttgart
Moderation:
Eva-Maria Manz, Hochschule der Medien, Stuttgart
10:45
Pause
11:00
Fortsetzung des Gesprächs im Plenum
12:00
Tagungsrückblick/Tagungsstimmen
Einladung zu den nächsten Hospiztagen
12:30
Mittagessen
Workshops
Hospizhaltung
Ein wichtiges Thema, das sich in verschiedenen Facetten zeigen möchte…
Zum Beispiel in "Achtsamkeit und Respekt", in "Aushalten, was nicht aufzuhalten ist", in der "Wahrnehmung und Kommunikation", im "Dienen versus Helfen (wollen)".
Manche Worte sind inzwischen oft zu hören. Zu oft? Sie werden manchmal wie ein Schild vorangetragen. Ehe wir die (Hospiz-) Welt mit Worthülsen bereichern, schauen und üben wir "Achtsamkeit und Respekt" in der Begegnung als Ausdruck einer inneren Haltung.
Hermann J. Bayer, Sonderpädagoge, Gründer der Initiative Lebenscafé, Stuttgart
Sterbebegleitung bei muslimischen Patienten
In diesem Bereich spielt eine kultursensible Versorgung eine wichtige Rolle. So ist bei muslimischen Patienten aufgrund ihrer Sozialisation und ihrer religiösen Ausrichtung auf bestimmte Eigenheiten einzugehen. Sowohl auf der Seite der Patienten und der Angehörigen, als auch auf der Seite der behandelnden Ärzte und Pflegekräfte herrschen Unsicherheit und Missverständnisse. Das Ziel dieses Workshops ist zum einen, auf die Notwendigkeit einer kultursensiblen Versorgung im Bereich der Sterbebegleitung aufmerksam zu machen, zum anderen einen Diskurs anzustoßen, der zum Ziel hat, entsprechende Strukturen, wenn sie vorhanden sind, auszubauen bzw. ggfs. neue Strukturen aufzubauen.
Dr. med. Mimoun Azizi, Mediziner, Politikwissenschaftler und Soziologe
Sterbesegen
Vorgestellt wird ein Segensritus und eine kleine Liturgie, mit der sterbende Patienten und deren Angehörige begleitet werden können.
KrankenhausseelsorgerInnen der Diözese Rottenburg-Stuttgart haben den Sterbesegen entwickelt. Auch in anderen Diözesen wird er als Ritus empfohlen.
Christine Kaier, katholische Klinikseelsorgerin im Klinikum Stuttgart
Würde und Gebrechlichkeit - zur Frage des Menschenbildes
"In Würde sterben" war eines der großen Argumente in der Debatte um den assistierten Suizid, das sowohl GegnerInnen als auch BefürworterInnen anführten. Was ist Würde überhaupt? Welche Menschenbilder liegen unserem Würdebegriff zugrunde? Ist ein Leben in Krankheit und Angewiesensein per se würdelos, oder (wie) gibt es Würde auch im Angewiesensein? Diesen und anderen Fragen widmen wir uns im Workshop.
Susanne Kränzle, Gesamtleitung des Hospizes Esslingen, stellv. Vorsitzende des Hospiz- und PalliativVerbands Baden-Württemberg e.V.
Letzte Lieder - Wie klingt es am Lebensende?
Wie bedeutsam Musik und Klangerleben auch in der letzten Lebensphase sein kann, zeigt die multimediale Konzertreihe "…und die Welt steht still… Letzte Lieder und Geschichten". Projektinitiator Stefan Weiller sammelt für dieses Projekt in Hospizen Musik und Lebensgeschichten. Im Impulsreferat und Workshop von Stefan Weiller sollen die Teilnehmenden Möglichkeiten entdecken, mit "klingender Biografie-Arbeit" einen ungewöhnlichen, kreativen Kommunikationszugang zu Menschen im Hospiz zu finden.
(Informationen: www.letzte-lieder.de)
Stefan Weiller, Diplom-Sozialpädagoge, Autor, Journalist, Frankfurt a.M.
Mobile ambulante Ethikberatung
Im Gegensatz zur klinischen Ebene finden Ethikberatungen in ambulanten Bereichen wie dem Patientenhaushalt und in Alten- und Pflegeheimen nicht institutionalisiert statt.
Beobachtungen während der Leistungserbringung der Spezialisierten Ambulanten Palliativ-Versorgung (SAPV) verweisen auf eine hohe Dichte von unbearbeiteten ethisch bedeutsamen Fragestellungen und Konflikten.
Hierfür wird das Konzept einer mobilen Ethikberatung vorgestellt, das die Besonderheiten der Anfragen und potentiellen Beratungsfelder berücksichtigt. Es ist auch im Altenheim und im hausärztlichen Bereich umsetzbar.
Dr. Roland Martin Hanke, Arzt, Allgemein- und Palliativmediziner
Loslassen und Leben aufräumen
- was mit uns geschieht, wenn wir die Wohnung unserer Eltern auflösen.
Was tun mit der Tassensammlung der Mutter? Wohin mit dem Lieblingssessel des Vaters? Nach dem Tod der Eltern stehen die Hinterbliebenen vor einem Berg von Dingen. Es beginnt ein schwieriger, schmerzhafter, aber oft auch bereichernder Prozess, wenn die elterliche Wohnung aufgelöst werden muss. Erinnerungen werden wach, neue oder alte Konflikte brechen auf. Für manche beginnt eine Spurensuche, in der sie Neues über ihre Eltern erfahren und auch das Verhältnis zu ihnen neu sortieren können. Die Autorin und SWR-Journalistin Christina Erdkönig (www.christina-erdkoenig.de) gibt in ihrem Buch „Loslassen und Leben aufräumen“ (erschienen im Kreuz Verlag 2014) Orientierung, wie der schwierige Prozess des Loslassens gestaltet werden kann.
Sterbebegleitung inmitten von streitenden Angehörigen
Subtile oder offene Streitigkeiten in einer Familie werden angesichts des nahen Todes eines Angehörigen besonders bedrängend. Wie verhält sich der Begleiter/die Begleiterin in diesem Geflecht? Wohin mit den eigenen Gefühlen und Sympathien? Wie gelingt es den Begleitenden, den Kontakt zum Sterbenden und zu den Parteien in einer Familie gleichermaßen zu halten? Wie wird eine Instrumentalisierung des Begleiters vermieden? Was genau ist der Auftrag? Diesen Fragen geht der Workshop nach - reflektierend und spielerisch.
Elisabeth Kunze-Wünsch, Gesamtleitung Hospiz Stuttgart, Pfarrerin und Lehrsupervisorin (DGfP)
Geschichten erzählen - Vorlesen in der Sterbebegleitung
Sie verwandeln den Text für die Menschen, die Ihnen zuhören durch Klang, Mimik und auch Gestik in eine lebendige Sprechsituation. Im Ausdruck der Stimme zeigen Sie Ihren Zuhörern Ihre Einstellung und Befindlichkeit.
Die Wirkung Ihrer eigenen Stimme einschätzen, Akzentsetzung und Pausen nutzen, und die Deutlichkeit der Aussprache, sind Bausteine des Workshops.
Erika C. Baumann gibt Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie gut mit Ihrer Stimme umgehen und wie Sie das Vorlesen und Erzählen für sich und den Menschen im Hospiz passend gestalten.
Erika C. Baumann, staatl. gepr. Sprecherzieherin, Rhetoriktrainerin, Dozentin für Sprecherziehung
Todeswünsche. Was wissen wir? Wie können wir damit umgehen?
Hospizbegleiter und Hospizbegleiterinnen werden im Rahmen ihrer Begleitungsprozesse immer wieder mit Todeswünschen konfrontiert. Aus der noch vergleichsweise jungen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Todeswünschen sollen aus medizinethischer und theologisch-ethischer Perspektive einige Einsichten präsentiert und diskutiert werden, daneben soll aber auch genügend Raum für die Besprechung konkreter Anliegen oder Fallkonstellationen bzgl. des Umgangs mit Todeswünschen bestehen.
Dr. theol. Ralf Lutz, Dipl. Theologe, Dipl. Psychologe, Wissenschaftlicher Assistent Katholische Fakultät, Universität Tübingen
Referierende
Leitung
Dr. Dietmar Merz
Dr. Dietmar Merz
Geschäftsführender Direktor / Studienleiter
Ursula Bröckel, Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Beate Härer, Diakonisches Werk Württemberg
Sabine Horn, Hospiz- und Palliativverband Baden-Württemberg, Bietigheim
Dr. Thomas König, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Referentinnen/Referenten, Mitwirkende
Dirk Blümke
Leiter der Fachstelle Hospizarbeit der Malteser, Köln
Brigitte Bührlen
Stiftung Pflegende Angehörige, München
Dr. med. Carla Hennig
Ärztliche Leiterin PCT Düsseldorf und Palliativnetzwerk der Stiftung "Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf"
Britta March
AOK Baden-Württemberg, Stuttgart
Hilde Mattheis MdB
Ulm
Dr. Thomas Mäule
Leiter Stabsstelle Theologie und Ethik, Evangelische Heimstiftung, Stuttgart
Priv.-Doz. Dr. Magnus Schlette
Forschungsstätte der Evang. Studiengemeinschaft (FEST), Heidelberg
Prof. Dr. Werner Schneider
Soziologe, Uni Augsburg
Büchertisch
Es wird ein Büchertisch des Hospiz-Verlages und von "buch und musik" angeboten.
Weitere Infos
Tagungsnummer
410616
Anmeldeschluss
13.05.2016
Zielgruppen
Ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Hospizarbeit
Veranstalter
Evangelische Akademie Bad Boll
Ort
Bad Boll Anreise
Preis pro Person
Tagungsgebühr 100,00 €
Preise für Vollpension
EZ Dusche/WC 191,40 €
DZ Dusche/WC 160,20 €
Verpflegung ohne Frühstück, ohne Unterkunft 66,60 €
Themengebiete
- Gesellschaft, Staat, Recht
- Soziales, Gesundheit, Demographie
Kooperationspartner
Unterstützt durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg