25.01.2022, 13:00 - 18:00 Uhr, Online-Veranstaltung
Online-Veranstaltung: Plattform „Gesundheitliche Vorausplanung in Caritas und Diakonie"
Über Endlichkeit sprechen
Erste Erfahrungen mit der „Gesundheitlichen Vorausplanung“ zeigen, wie schwer es ist, die Grenzen des Lebens ins Gespräch zu bringen. Wie lässt sich das Sterben im Rahmen einer gesetzlich verankerten, kassenfinanzierten Beratungstätigkeit ergebnisoffen und patientenorientiert angemessen thematisieren? Wie bespricht man die „Gesundheitliche Vorausplanung“ mit nicht einwilligungsfähigen Personen? Wie kann in größeren Settings der Umgang mit Angehörigen oder Betreuungspersonen aussehen? Und nicht zuletzt: Wie geht es weiter mit der „Gesundheitlichen Vorausplanung“ in Einrichtungen der Altenpflege und Eingliederungshilfe?
- Thema
- Programm
- Workshops
- Referierende
- Weitere Infos
Thema
„Die letzten Dinge" unseres Lebens sind kein Thema, das in unserer Gesellschaft besonders gern oder häufig behandelt wird. Doch aus der Sicht von Menschen, die Pflegebedürftige betreuen, ist es nicht nur die „allgemeine Sprachlosigkeit“ über Sterben und Tod, die immer wieder Fragen aufwirft: Sie sind aufgrund ihrer Profession häufiger als andere Berufsgruppen mit diesen Themen konfrontiert und dem Wohl der von ihnen Betreuten besonders verpflichtet. Und sie sind oft Bindeglied in der Kommunikation zwischen Bewohner_innen, Angehörigen, Pflegeteam, aber auch zu Ärzt_innen und Rechtsvertreter_innen.
Weil es bei der Gesundheitlichen Versorgungsplanung (GVP) gezielt um Fragen der letzten Lebensphase geht, wollen wir das zweite Plattform-Treffen für Gesprächsbegleiter_innen der GVP dem Thema Endlichkeit widmen: Wie lässt es sich in der GVP gut für alle Beteiligte ansprechen? Was hilft und was ist ganz besonders zu beachten?
Neben Fachimpulsen und Expertenmeinungen sind dabei wieder die Stimmen aller Teilnehmenden in den Foren gefragt.
Angesichts der aktuellen Corona-Lage haben wir uns entschieden, die Tagung digital auszubringen. Mit Ihrer Anmeldung erhalten Sie einen datenschutzkonformen Zoom-Link.
Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!
Dr. Dietmar Merz
Dr. Thomas König
Claudia Krüger
Dr. Thomas Mäule
Martin Priebe
Dr. Gudrun Silberzahn-Jandt
Andrea Barbara Sprentzel
Programm
13:15
Einloggen und Technikcheck
13:30
Begrüßung und Auftakt zur Tagung
Dr. Dietmar Merz
13:40
Über Endlichkeit sprechen - Was sagt das Leben dazu?
Dr. Maximiliane Eisenmann und Margret Ehni
14:30
Pause
15:00
Foren 1 - 5
Austausch über Themen und Problemstellungen
Bitte benennen Sie bei der Anmeldung Ihre Wahl
16:05
Quo vadis? Wie geht es weiter für die Gesundheitliche Vorausplanung in Altenhilfe und Eingliederungshilfe?
Dr. Dietmar Merz im Gespräch mit Regina Ahlfänger, Anne-Christin Linde und Johanna Göpfert
16:35
Ausblick und Tagungsende
Gabriele Hönes
Workshops
Gespräche mit nicht einwilligungsfähigen Personen
Ob ein Mensch mit kognitiven Beeinträchtigungen (aufgrund einer Behinderung, Demenz …) im Sinne einer Behandlungsentscheidung oder Patientenverfügung einwilligungsfähig ist, erweist sich oft erst im Beratungsgespräch. Neben dem – aus verschiedenen Gründen - nicht zu planenden Gesprächsverlauf erschwert diese Unsicherheit zusätzlich die ersten Beratungen. Hier gilt es, wichtige Selbstauskünfte unserer Gesprächspartner_innen zu hören, zu werten und in ihrer Nachdrücklichkeit in die Beratung von rechtlich Betreuenden/Vorsorgebevollmächtigten zu übernehmen. Der Wille als Teil der Autonomie ist auch in diesen Konstellationen das höchste Gut im Gesprächs- und Beratungsprozess.
Evelyn Franke
Moderation Dr. Dietmar Merz
Wie ist meine eigene, professionelle Rolle?
Wer in Einrichtungen der Alten- oder Eingliederungshilfe Gesprächsbegleitungen durchführt, sollte sich unbedingt auch mit Fragen der Professionalität dieser neuen Rolle auseinandersetzen. Die Erwartungen an diese Rolle sind nur ansatzweise formuliert und können unterschiedlich ausfallen, je nachdem ob sie von Bewohner_innen, Pflege- oder Betreuungskräften, Ärzt_innen oder auch Vertreter_innen einer Institution vorgetragen werden. Ist die gesprächsbegleitende Person auch noch in anderer Funktion beschäftigt, sei es als Pflegekraft, in leitender oder seelsorgerischer Tätigkeit, können schnell Rollenkonflikte entstehen. All diese Aspekte sollen in diesem Workshop betrachtet und diskutiert werden.
Dr. Gudrun Silberzahn-Jandt
Martin Priebe
Dialog zw. Angehörigen und Bewohner_innen unterstützen (entfällt)
Kommunikation und Dokumentation von GVP-Gesprächen
Im Vordergrund der einzelnen Gesprächsbegleitung stehen ausdrücklich und unbedingt die persönlichen Vorstellungen und Einstellungen der zu begleitenden Person sowie die sich daraus ergebenden jeweiligen individuellen Wünsche und Verfügungen.
An die Kommunikation und Dokumentation stellen sich damit in der Praxis mannigfache An- und Herausforderungen an die Gesprächsbegleitenden. Nicht zuletzt werden damit auch ethische Fragestellungen berührt.
Was wird WANN, mit WEM, WIE kommuniziert? Wie werden Ergebnisse/Vorausverfügungen dokumentiert sowie besprochen?
Dazu wollen wir Anstöße geben jedoch insbesondere in Form eines kollegialen Austausches über die jeweils angewandte Praxis ins Gespräch kommen und Verschiedenheiten im Sinne von best practice bereichernd diskutieren. Ebenso soll Raum sein, die damit verbunden Frage-/Problemstellungen lösungsorientiert, kollegial zu besprechen.
Katja Badstöber
Endlichkeit besprechbar machen
Endlichkeit berührt uns immer wieder auch stark emotional. Sowohl die eigenen Gefühle und Gedanken wie auch die der Gesprächspartner_innen bestimmen einen Gesprächsprozess und wollen achtsam angeschaut und verbalisiert werden. Die Teilnehmenden werden gebeten aus ihren Gesprächen Beispiele mitzubringen, in denen eine Hürde - manchmal unvorhersehbar - aufgetaucht ist, die es schwer machte, die Endlichkeit, das Sterben und Abschiednehmen sowie Wünsche und Bedürfnisse anzusprechen, weiter zu vertiefen oder auszuhalten.
Margret Ehni
Dr. Thomas König
Referierende
Leitung
Dr. Dietmar Merz
Dr. Dietmar Merz
Geschäftsführender Direktor / Studienleiter
Referentinnen, Referenten und Mitwirkende
Regina Ahlfänger
Evangelische Altenheimat, Stuttgart
Katja Badstöber
Paul Wilhelm von Keppler-Stiftung, Reutlingen
Pfarrerin Margret Ehni
Supervisorin, Landeskirchliche Pfarrstelle Seelsorge in der Palliativversorgung, Geislingen
Dr. Maximiliane Eisenmann
Referentin im Zentrum für karitativ-diakonische Spiritualität TABOR
Evelyn Franke
Gesprächsbegleitung PauLe - Patientenautonomie am Lebensende, Diakonie Stetten e.V., Kernen
Johanna Göpfert
Evangelische Heimstiftung, Stuttgart
Gabriele Hönes
Diakonisches Werk Württemberg, Abteilung Gesundheit, Alter, Pflege, Stuttgart
Pfarrerin Claudia Krüger
Diakonisches Werk Württemberg e. V., Stuttgart
Dr. Thomas König
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Anne-Christin Linde
Evangelische Heimstiftung, Stuttgart
Pfarrer Dr. Thomas Mäule
Leiter der Stabsstelle Theologie und Ethik, Evangelische Heimstiftung, Stuttgart
Martin Priebe
Theologe und Volkswirt, Netzwerk Ethische Fallbesprechungen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Dr. Gudrun Silberzahn-Jandt
Kompetenzzentrum Sozialpolitik, Kompetenzfeld Gesundheit, Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Andrea Barbara Sprentzel
Versorgungsplanung und Ethikberatung, Paul Wilhelm von Keppler-Stiftung, Sindelfingen
Weitere Infos
Tagungsnummer
410522
Anmeldeschluss
21.01.2022
Zielgruppen
Gesprächsbegleiter_innen; Mitarbeiter_innen aus der Altenpflege, Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie; Verantwortliche der Träger
Veranstalter
Evangelische Akademie Bad Boll
Ort
Online-Veranstaltung
Preis pro Person
Teilnahmegebühr 45,00 €
Themengebiete
- Soziales, Gesundheit, Demographie
Kooperationspartner
Netzwerk Ethische Fallbesprechungen