Brenzkirche. Zurück in die Zukunft

Kirche will einladen, will offen sein. Sie darf keine Hierarchien abbilden. Sie ist für Junge und Alte da, soll die Begegnung mit den Menschen aus anderen Kulturen und Religionen fördern und vor allem auch diejenigen willkommen heißen, die Hilfe und Schutz brauchen. So formuliert es die Auslobung für einen der aktuell spannendsten Wettbewerbe im Land:
Für die seit 90 Jahren bestehende Brenzkirche in Stuttgart-Nord hat die Gesamtkirchengemeinde Stuttgart in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung 2027 ein Weiterbau-Projekt angestoßen, das die denkmalgeschützte Kirche in der Nachbarschaft des Europäischen Kulturerbes Werkbundsiedlung am Weissenhof in eine innovative, mutige und nachhaltige Zukunft führen will.

 

Die Architekturgeschichte der Brenzkirche spiegelt die Zeitläufte der Kirchen- und Stadtbaupolitik. Reagiert ihre bauzeitliche Sachlichkeit noch auf theologische Diskurse und die soziale Lage zu Beginn der 1930er Jahre, greift die sogenannte "Entschandelung" unter der Ägide des NS massiv in ihre Gestalt ein. Der Wiederaufbau der 1950er Jahre schließlich will Restauration, nicht Aufbruch.

Wie kann diese Kirche "Zurück in die Zukunft" einer lebendigen Gemeindearbeit geführt werden? Ein internationaler Kreis renommierter Architekturbüros legt dazu Entwürfe vor.

Wir laden Sie herzlich ein, die Ergebnisse zu besichtigen und gemeinsam mit Expert*innen und Akteur*innen aus Kirche und Stadtgesellschaft den Siegerentwurf zu diskutieren. Ein einführender Impuls öffnet das Spektrum dieses Dialoges: Wie kann im Weiterbauen Geschichte bewahrt und Zukunft gestaltet werden?

 

Ihre

Dr. Kerstin Renz, Studienleiterin Evang. Akademie Bad Boll