Zum sechsten Mal lobt die Evangelische Akademie Bad Boll mit ihrem Förderkreis den Akademiepreis „Werte leben, Zukunft gestalten“ aus. In diesem Jahr soll ein Projekt ausgezeichnet werden, welches das Teilen als zukunftsweisende und -sichernde soziale und ökonomische Praxis in den Mittelpunkt stellt. Bewerbungsschluss ist am 31.05.2022.
In der „Sharing Economy“ verschränken sich auf vielfältige Art und Weise ökonomische, soziale und ethische Aspekte von Produktion und Konsum zu Formen des Wirtschaftens, über die auch in der Evangelischen Akademie Bad Boll seit ihrer Gründung 1945 nachgedacht wird. Der Fokus des seit 2017 ausgelobten Akademiepreises liegt entsprechend in diesem Jahr auf nachhaltigen Projekten, Initiativen, Organisationen und Unternehmen, die das Teilen als zukunftsweisende und -sichernde soziale und ökonomische Praxis in den Mittelpunkt stellen.
Unter dem Label “Sharing Economy” wird das Teilen als ressourcenschonende, solidarische und gemeinschaftsstiftende Form des Wirtschaftens seit einigen Jahren wiederentdeckt. Das deutlich gewachsene gesellschaftliche Bewusstsein für die zerstörerischen Auswirkungen einer auf individuellen Konsum ausgerichteten Wegwerfgesellschaft fördert die neuen Sharing-Bewegungen genauso wie der einfache Zugriff auf digitale Instrumente, mit denen man Sharing-Konzepte heute viel leichter organisieren und umsetzen kann. Die konkrete Motivation für Sharing-Projekte ist dabei oft sehr unterschiedlich: Manche Sharing-Projekte und -Konzepte stellen sich explizit der Aufgabe, nachhaltige Wirtschaftsformen zu entwickeln und zu verbreiten; manche Projekte haben soziale, gemeinwohl-orientierte Motive; oft entstehen Projekte aus einem ganz konkreten Bedarf heraus.
Explizit möchte der Förderkreis auch Schülerinnen und Schüler, Studierende oder Auszubildende sowie Startup-Unternehmen ermutigen, sich mit ihren Ideen um den Akademiepreis zu bewerben: Denn gerade junge Menschen zeigen derzeit durch viele mutmachende Initiativen ihre besondere Sensibilität und Aufgeschlossenheit für die Praxis des Teilens. Und als „Digital Natives“ ist das Teilen für sie ein essentieller und selbstverständlicher Teil ihres Alltags. Aber natürlich ist jede und jeder mit guten Ideen und Konzepten – unabhängig des Alters und der geographischen Herkunft mit der Preisausschreibung angesprochen. Denn die Idee, dass sich Menschen den Besitz, die Nutzung und Pflege von Dingen teilen, war und ist globaler Antrieb für sich transformierende Gesellschaften.
Der Preis wird seit 2017 vergeben und ist mit 2.500 Euro dotiert. Zusätzlich werden die Reisekosten bis zu 500 Euro zur Teilnahme an der Preiseverleihung im Rahmen der Michaelisakademie übernommen. Vor dem Schwerpunkt Sharing als Wirtschaftsprinzip wurde der Preis bereits in den Bereichen „Klimaneutralität“, „Friedensprojekt Europa“, „Ökosoziale Marktwirtschaft in Zeiten der Globalisierung“, „neue Formen des Zusammenlebens und des Wohnens“ sowie „fair produzierte Kleidung“ vergeben. Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2022. Eine Jury aus Vertretern der Direktion, des Kuratoriums und des Förderkreises der Evangelischen Akademie wird die Preisträger bestimmen. Die Verleihung des Preises findet am Sonntag, 25. September 2022 während der Michaelisakademie statt – der Geburtstagsfeier der Akademie.
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