Bin ich meines eigenen Glückes Schmiedin? Oder ist Glück nur Zufall? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Glück und Verantwortung? Über diese und andere Fragen haben rund 90 Teilnehmerinnen beim Ersten Bad Boller Frauenmahl am vergangenen Samstag (04.06.2016) diskutiert. Inspiriert wurden die Teilnehmerinnen des Fünf-Gänge-Menüs durch Impulse von der Kirchenrätin, Persönliche Referentin und Theologische Mitarbeiterin des Landesbischofs der Evangelischen Landeskirche Baden, Annegret Brauch, der Verdi-Landeschefin in Baden-Württemberg und Stellvertretenden Landesvorsitzende der SPD, Leni Breymaier, der Geschäftsinhaberin von Eco-Carrots, Nora Papajewski, und der Vertreterin des Oikocredit Förderkreis Baden-Württemberg e. V., Andrea Seitz.
In den Tischgesprächen ging es unter anderem um das Bruttonationalglück: Ein Begriff, den der König von Bhutan bereits 1979 prägte und der den Lebensstandard eines Volkes auch in humanistischer und psychologischer Weise definiert. Als ganzheitlicher Bezugsrahmen steht er dem ausschließlich durch Geldflüsse bestimmten Bruttonationaleinkommen gegenüber. Grundlage des nationalen Glücks bildet die Förderung einer sozial gerechten Gesellschafts- und Wirtschaftsentwicklung, die Bewahrung und Förderung kultureller Werte, der Schutz der Umwelt und gute Regierungs- und Verwaltungsstrukturen.
Auch im Privaten machen nicht nur die materiellen Lebensumstände glücklich, so ein Ergebnis der Gespräche, sondern vor allem die eigene Haltung zum Leben. Neben Achtsamkeit und Dankbarkeit kann es eine beglückende Erfahrung sein, Teil eines größeren Systems zu sein und zum Glück der anderen beizutragen.