"Morgens laufen wir vom Centrum Dialogu zum Stammlager von Auschwitz", schreibt Öffentlichkeitsreferentin Martina Waiblinger in ihrem Blog von der Studienreise nach Auschwitz-Birkenau: "Die Prozedur mit strengen polnischen Kontrolleuren ist langatmig, die Rucksäcke, die größer als 20 x 30 cm groß sind, müssen abgegeben werden. Barbara, unsere sehr kompetente Führerin, spricht mit uns über ein Audiogerät. Die Führung dauert über vier Stunden. Es ist grau, einige Schneeflocken fallen vom Himmel. Ein kalter Wind kriecht unter die Haut und zunehmend auch in die Seele.
Wir kennen die Daten. Wir kennen die Fakten. Aber hier zu sein ist anders, direkter, unausweichlich. Die Schuhe, Berge von Schuhen und Berge von Haaren – irgendwann ertrage ich das nicht mehr und möchte mich in einem Meer von Tränen unsichtbar machen. Aber es geht nicht um mich. Hinter jedem Paar Schuhe steht ein Mensch, ein Lächeln, ein ungelebtes Leben. Freude, Leid, Feste, Liebe, Hoffnungen, oft hart erarbeiteter Wohlstand, Traditionen, Kultur und Religion. Ein Versuch jüdisches Leben für immer auszulöschen. Ein Versuch, Sinti und Roma auszulöschen. Ein Versuch, Kommunisten und Andersdenkende auszulöschen. Alles wurde akribisch geplant und kommerziell ausgenutzt. Die Nazi-Schergen haben versucht, die hier Eingekerkerten zu entmenschlichen, sie ihrer Würde zu berauben."
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