Verantwortlich wirtschaften

Die Evangelischen Akademien in Deutschland starten mit Beteiligung von Wirtschaft, Gewerkschaften und NGOs ein Projekt zur sozialen, ökologischen und kulturellen Verantwortung von Unternehmen.

»Corporate Social Responsibility« (CSR) ist das Schlagwort, das auch auf den Chefetagen immer häufiger zu hören ist. Denn wer nachhaltig wirtschaftet, verschafft sich Akzeptanz und ein positives Image bei Konsumenten und in der Gesellschaft. Die soziale Selbstverpflichtung des Managements geht auch über die festgefahrene Debatte »mehr Markt/mehr Staat« hinaus. Was sich jenseits von »Selbstregulation« und rigider Ordnungspolitik organisiert, ist jetzt Gegenstand eines breit angelegten Projekts der Evangelischen Akademien in Deutschland. In einer Laufzeit von zwei Jahren und mit Förderung der Hans Böckler-Stiftung sollen in fünf Regionen Einzelaspekte des CSR-Themas aufgegriffen werden. In der Evangelischen Akademie Arnoldshain will man sich z. B. mit ethischem Investment und Nachhaltigkeitsgesichtspunkten in der Anlagepolitik befassen. Die Meißener Akademie nimmt die Zulieferkette unter die Lupe. In Iserlohn geht es vor allem um Fragen der Kommunikation und die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (Heidelberg) hat vor, CSR-Standards für eine Modellregion entwickeln.

Die Evangelische Akademie Bad Boll will sich besonders für den Aufbau eines regionalen CSR-Netzwerks engagieren. Dabei kann sich die Akademie auf Erfahrungen mit einem eigenen Nachhaltigkeistmanagement und vielfältigen Kontakten aus der Tagungsarbeit im öko-sozialem Bereich stützen. Jobst Kraus, Studienleiter mit Arbeitsschwerpunkt Umweltpolitik und nachhaltige Entwicklung, koordiniert in Bad Boll das Projekt. Er möchte das Umweltministerium, den Verband Region Stuttgart, die Universität Hohenheim, große und kleine Unternehmen der Region, IHKs und Kommunen zum Erfahrungsaustausch an einen Tisch bekommen. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Einbeziehung gewerkschaftlicher Akteure und interessierter Betriebsräte und Belegschaftsmitglieder gelegt werden. Kraus will zunächst CSR-Aktivitäten einzelner Unternehmen bilanzieren, nachfragen wie das Engagement nach innen und außen kommuniziert wird und mit welchen Hemmnissen man zu tun hat. Dann will er Best-Practice-Beispiele ausfindig und in der Region bekannt machen und schließlich die Frage aufwerfen: Wie können CSR–Akteure zum eignen Nutzen besser zusammenarbeiten? In gut einem Jahr soll dann in Bad Boll eine große Tagung mit einer regionalen CSR-Messe sowie einer Netzwerkgründung stattfinden.

Kontakt: jobst.kraus@ev-akademie-boll.de

Mehr Informationen zum Nachhaltigkeitsmanagement in der Evangelischgen Akademie Bad Boll

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Alexander Bergholz

Alexander Bergholz

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