Preis für Wirtschaftsethik verliehen

(Bad Boll) Die Wirtschaftsgilde hat im Rahmen der Tagung Heilsame Zukunft Technik am 16. Juli in der Evangelischen Akademie Bad Boll Heike Diener den Preis für Wirtschaftsethik und Sozialgestaltung verliehen.

Von li. n. re.: Staatssekretär Georg Wacker, Preisträgerin Heike Diener, Hans Füller, Vorsitzender der Wirtschaftsgilde

Die Diplom-Handelslehrerin wurde für ihre Abschlussarbeit Wirtschaftsethik in wirtschaftskundlichen Schulbuchtexten an allgemein bildenden Gymnasien ausgezeichnet. Staatssekretär Georg Wacker, MdL und der Vorsitzende der Wirtschaftsgilde Hans Füller haben den Preis am 16. Juli im Rahmen der Jahrestagung der Wirtschaftsgilde in der Evangelischen Akademie Bad Boll überreicht. Die Auszeichnung ist mit 3.500 Euro dotiert.
Heike Diener hat an der Universität Mannheim Wirtschaftspädagogik studiert und im Oktober 2009 bei Professor Dr. H. G. Ebner die Prüfung zur Diplom-Handelslehrerin abgelegt. Die ausgezeichnete Arbeit Wirtschaftsethik in wirtschaftskundlichen Schulbuchtexten an allgemein bildenden Schulen ist ihre Diplomarbeit. Anhand von sieben Schulbüchern, die in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Sachsen im wirtschaftskundlichen Unterricht eingesetzt werden, untersucht Heike Diener die Bedeutung der Thematik 'Wirtschaftsethik' in den einzelnen Werken. Hintergrund der Untersuchung sind die Diskussion zu den moralisch-ethischen Aspekten der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise und die bildungspolitische Debatte um die Einführung eines eigenständigen Schulfachs Wirtschaft.
Heike Diener kann zeigen, dass in den untersuchten Schulbuchtexten Wirtschaftsethik bisher nur eine untergeordnete Rolle spielt: Inhalte und Themen, die sich als wirtschaftsethisch relevant beschreiben lassen, werden nur vereinzelt abgehandelt. In der Systematik der Schulbücher kommt Wirtschaftsethik gar nicht vor. Ausgehend von diesem Befund entwickelt sie Vorschläge für die weitere pädagogische Forschung zur Thematik und zu deren Integration in die Bildungspläne.
Hans Füller, Vorsitzender der Wirtschaftsgilde, sagte vor der Preisverleihung: In ihrer Diplomarbeit beschäftigt sich Heike Diener mit einem Problem, das für uns als evangelischer Arbeitskreis für Wirtschaftsethik und Sozialgestaltung grundlegend ist: Was müssen und können wir Schülerinnen und Schülern mitgeben, damit sie sich als Akteure in der Wirtschaft auch der ethischen Aspekte ihres Handels bewusst sind? Was können wir tun, um ihnen gerade in Konfliktsituationen moralisch reflektiertes Handeln zu ermöglichen? Hier besteht großer Handlungsbedarf für unsere Bildungspolitik, das zeigt Heike Dieners Arbeit nur allzu deutlich. Die Wirtschaftsgilde hofft, mit der Preisverleihung an Frau Diener hier einen Anstoß für eine Verbesserung zu geben. Wir freuen uns sehr, dass Staatssekretär Georg Wacker den Preis übergeben wird.
Der Preis für Wirtschaftsethik wird im Rahmen der Jahrestagung der Wirtschaftsgilde Evangelischer Arbeitskreis für Wirtschaftsethik und Sozialgestaltung alle zwei Jahren verliehen. Die Jahrestagung fand vom 16. bis zum 17. Juli 2010 in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Bad Boll zum Thema 'Heilsame Zukunft Technik' statt. Die Wirtschaftsgilde wurde 1948 in der Evangelischen Akademie Bad Boll mit dem Ziel gegründet, der Diskussion um die ethische Fundierung wirtschaftlichen Handelns einen Rahmen zu geben.

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