Bad Boll / Göppingen Die Evangelische Akademie Bad Boll hat schon für 2011 vorgeplant: Im jetzt erschienenen neuen Halbjahresprogramm präsentieren die Bad Boller Tagungsmacher über 70 Veranstaltungen von Januar bis Juli 2011. Schwerpunkte können bei Tagungen zum Islam, zum Krieg in Afghanistan und zu Bildungs- und Wirtschaftsthemen ausgemacht werden.
Im Editorial des Heftes zitiert Akademie-Direktor Joachim L. Beck den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker mit den Worten Kirche muss nicht Politik machen, aber Politik möglich machen und lenkt damit den Blick auf die Ausrichtung der Tagungsarbeit der Evangelischen Akademie Bad Boll. Dies bedeutet für ihn, die Stimme zu erheben, für die, die stumm geworden sind und den Finger auf die Wunden zu legen, um Heilung zu befördern, aber auch die Vision einer verbesserlichen Welt nicht aus den Au-gen zu verlieren.
Feinbild Islam, lautet der Titel einer Tagung Ende Februar, bei der erörtert werden soll, ob es in manchen aktuellen Diskussionen eher um Islamophobie oder um differenzierte Religionskritik geht. Es geht dabei auch um die Verfolgung von Christen in islamischen Ländern. Im Mai geht es dann um die Frage, wie Muslime und ihre Verbände das gesellschaftliche Leben in Deutschland gleichberechtigt mitgestalten können. Geht es um die Bejahung einer deutschen Werteordnung oder nur um Rechtstreue?
Gelingende Bildung dafür gibt es viele Wege und Annäherungen, nicht ein Rezept. Ein wichtiger Impuls, der in vielen Stundenplänen der Sparpolitik geopfert wurde, ist die Musik. Empirische Befunde und einleuchtende Praxisbeispiele aus der Schulpraxis werden Ende Januar vorgestellt. Um den Wettbewerb im Schulsystem und um Pädagogik und Soziologie im Wandel geht es in weiteren Tagungen zu pädagogischen Fragen.
Die Wirtschaftskrise scheint erst einmal überwunden, wie aber unsere Wirtschaftssysteme verändert werden müssen, dass sie zukunftsfähig werden, das wird kontrovers diskutiert. Evangelische Impulse eines Zukunftsmodells sozialer Marktwirtschaft werden Anfang Februar mit Vertretern aus Kirche, Wirtschaft und Politik diskutiert. Anfang April wird die Frage nach Auswegen aus der Wachstumsfalle im europäischen Kontext gestellt. Dabei werden innovative Strategien vorgestellt und erörtert.
Das heißeste Eisen, das die Evangelische Akademie Bad Boll in 2010 angepackt hatte, war eine Tagung zum Israel-Palästina-Konflikt, zu der auch ein Hamas-Vertreter eingeladen worden war. Auch wenn er nicht kommen konnte, wurde doch eine wichtige Debatte geführt. Im Mai 2011 wird ein weiteres heißes Eisen angepackt: Eine Tagung zum Kairos-Palästina-Dokument, einem Aufruf palästinensischer Christen und Christinnen zur Beendigung der Besetzung Palästinas durch Israel, der am 11. Dezember 2009 veröffentlicht wurde und seither für heftige Diskussionen sorgt.
Die 64 Seiten starke Broschüre bietet darüber hinaus Informationen über die in der Akademie tätigen Fachteams, die in der Feder-führung von Projekten oder in der Beratung und Ausbildung tätig sind. Vorgestellt werden zum Beispiel Der kirchliche Dienst in der Arbeitswelt, der sich vor allem um die Belange der Erwerbstätigen und Arbeitslosen kümmert, und die Akademie für Führung und Verantwortung, die im Bereich Coaching und Organisationsbera-tung tätig ist und die Gesellschaftspolitische Jugendbildung.
Was es an neuen Buchveröffentlichungen der Akademie gibt, ist in dem neuen Programmheft ebenso nachzulesen. Außerdem informiert es Sie über die Aufgaben der einzelnen Studienleiter und Studienleiterinnen sowie ihre Kontaktdaten.
Bestellt werden kann die kostenlose Broschüre unter pressestelle@ev-akademie-boll.de. Eine Version mit aktuellen Preisangaben wird außerdem im Internet unter:
http://ev-akademie-boll.de/fileadmin/res/temp/HJP_1_2011_internet.pdf
zum Download angeboten.
Martina Waiblinger
Abdruck honorarfrei. Bei Veröffentlichung Belegexemplar bzw. Hinweis auf den Sendetermin erbeten.
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