15. September 2022, 18:30 bis 20:00 Uhr
Der Angriffskrieg auf die Ukraine, der am 24. Februar begann, bringt unermessliches Leid über die Menschen. Laut Zählungen des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR) hat der Krieg bis zum 1. August 2022 über 5.000 Todesopfer in der ukrainischen Zivilbevölkerung gefordert, darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche (Quelle). Dies sind jedoch „nur“ die durch die UN bestätigten Zahlen ziviler Opfer. Die tatsächliche Zahl der Toten und Verletzten wird wesentlich höher geschätzt.
Den russischen Streitkräften wird vorgeworden, bei den Luftangriffen auf Städte in der Ukraine zivile Ziele wie Krankenhäuser zu bombardieren. Nach dem Rückzug der russischen Armee im April aus dem Gebiet um Kiew wurden zahlreiche zivile Opfer gefunden. Laut Augenzeugen wurden die Menschen gezielt durch russische Soldaten getötet. Russland bestreitet dies.
Mit den beiden Expert*innen, Andreas Schüller und Nadia Volkova, sprechen wir über die Vorwürfe der Massaker an der Zivilbevölkerung sowie sexuelle Kriegsgewalt. Beide Anwält*innen arbeiten in Berlin und Kiew zur strafrechtlichen Verantwortung von Streitkräften im Krieg und sind vertraut mit der Frage, wie Kriegsverbrechen überhaupt nachgewiesen werden können.
Wir wollen mit ihnen die Möglichkeiten des Völkerrechts diskutieren, zur Aufklärung und Aufarbeitung von Kriegsverbrechen im Ukrainekrieg beizutragen.
So werden in Deutschland bereits nach dem Weltrechtsprinzip Ermittlungen geführt. Wie verhält sich dies zu den Verfahren vor dem Internationalen Strafgerichtshof? Was ist erforderlich, damit die Ukraine selbst in der Lage sein wird, die Vielzahl der Taten in fairen und unabhängigen Verfahren aufzuarbeiten? Und wo sind dem internationalen Recht auch Grenzen gesetzt?
Sie sind eingeladen, ihre Fragen während der Veranstaltung am 15. September 2022, 18:30 bis 20:00 Uhr, zu stellen und mit uns zu diskutieren.
Unser Gespräch führen wir mit
Nadia Volkova – Direktorin der zivilgesellschaftlichen Organisation „Ukrainian Legal Advisory Group“ (ULAG)
und
Andreas Schüller – Leiter des Programmbereichs Völkerstraftaten und rechtliche Verantwortung, European Center for Constitutional & Human Rights, Berlin (ECCHR)
Moderation: Dr. Carola Hausotter, Studienleiterin an der Ev. Akademie Bad Boll
Zu der Veranstaltung lädt die Ev. Akademie Bad Boll in Kooperation mit dem „European Center for Constitutional & Human Rights“ und der „Ukrainian Legal Advisory Group“ ein.
Veranstaltungssprachen sind Deutsch und Englisch. Es wird eine Simultanverdolmetschung geben.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Bitte melden Sie sich hier an. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung. Den Link zur Teilnahme versenden wir einige Tage vor der Veranstaltung.
War crimes in the Ukrainian war: Possibilities for prosecution
15 September 2022, 6:30 pm
ONLINE
The war of aggression on the Ukraine which began on 24 February 2022 has caused immeasurable suffering. According to the counting of the UN High Commissioner for Human Rights (OHCHR), the war has caused over 5,000 casualities in the Ukrainian civilian population until 1 August. Yet, these are only those figures of civilian causalities, verified by the UN. The actual number of dead and injured people is estimated to be much higher.
The Russian armed forces are accused of bombing civilian objectives like hospitals during their air strikes. After the withdrawal of the Russian army from the area around Kyiv in April, numerous civilian causalities were found. According to eye witnesses, the people were systematically killed by Russian soldiers. Russia denies this accusation.
The Protestant Academy Bad Boll will talk about the accusation of the massacres against the civilian population and sexual war violence with the two experts Andreas Schüller and Nadia Volkova. The two lawyers work in Berlin and Kyiv on the criminal responsibility of armed forces and are familiar with the issue of how war crimes can be proved at all.
We want to discuss the possibilities of the international law, what it can contribute to the clarification and prosecution of war crimes in the Ukrainian war together with them. In Germany, investigations according to the principle of universal jurisdiction are already being carried out. How can this be related to the proceedings at the International Criminal Court? What is necessary to enable the Ukraine to recondition the great number of deeds in fair and independent proceedings? Where are the limits of international law?
You are well invited to ask questions and to discuss together with us during the meeting.
Speakers:
Nadia Volkova (director of the civil society organization Ukrainian Legal Advisory Group, ULAG)
Andreas Schüller (head of the program area International Crimes and Accountability, ECCHR)
Moderation: Carola Hausotter (director of studies, Evangelische Akademie Bad Boll)
The Protestant Academy Bad Boll kindly invites to the online-event in cooperation with ECCHR and ULAG.
Event languages are German and English. There will be a simultaneous interpreter. The event is free of charge. We will send the event link to all registered persons on the days prior to the talk.