Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA) in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg gehört zu den Gründungsmitgliedern eines »Bündnis für einen gesetzlichen Mindestlohn Baden-Württemberg«. Der KDA-Vorsitzende, Pfarrer Jens Junginger aus Reutlingen, sagte am Donnerstag, 10. September vor Journalisten in Stuttgart, nach christlichem Verständnis habe die Wirtschaft dem Leben zu dienen. Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes sei dringend geboten, »weil nach biblischem Verständnis jeder Arbeitende seines Lohnes wert ist.«
Bei der öffentlichen Vorstellung des neuen Bündnisses am Donnerstag, 10. September im Stuttgarter Landtagsgebäude forderten die Vertreter der beteiligten Organisationen einen gesetzlich festgelegten Mindestlohn von 7,50 Euro für alle Branchen. Fast acht Millionen Menschen seien in Deutschland mittlerweile prekär beschäftigt, sagte Wirtschafts- und Sozialpfarrer Junginger. Viele Menschen im Dienstleistungsbereich erhielten einen Lohn unterhalb der Niedriglohngrenze. Eine beträchtliche, stetig ansteigende Zahl von Menschen werde in ihrem Arbeitstalltag von der Sorge ums tägliche Brot bestimmt. »Wo sich Unternehmensgewinne teilweise sogar erheblich steigern, da ist es unverhältnismäßig und ungerecht, wenn sich Arbeitsbedingungen trotzdem verschlechtern und Löhne abgesenkt werden«, kritisierte Junginger. Er forderte: »Dem muss durch die Festlegung menschenwürdiger Mindeststandards Einhalt geboten werden.«
Zu den insgesamt neun Gründungsmitgliedern gehören neben dem KDA jeweils die baden-württembergischen Landesverbände der Arbeiterwohlfahrt, des Deutschen Gewerkschaftsbundes sowie der Einzelgewerkschaften Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) und Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), des Landesfrauen- und des Landesseniorenrats, des Wohlfahrtsverbandes »Der Paritätische« sowie des Sozialverbandes VdK. (Peter Steinle, Pressepfarrer der Prälatur Reutlingen)
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