Was ist Gesundheit? Wann können wir einen Menschen "gesund" nennen? Über diese Frage wurde viel diskutiert und bis heute gibt es sehr unterschiedliche Definitionen dessen, was Gesundheit ist. Bekannt ist die Definition der Weltgesundheitsorganisation: "Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Geberechen." In der aktuellen Diskussion macht der schon seit längerer Zeit bekannte Begriff der "Salutogenese" erneut die Runde: Demnach ist Gesundheit kein Zustand, sondern ein Prozess auf dem Kontinuum zwischen den beiden extremen Polen Krankheit und Gesundheit. Dabei besitzt Gesundheit neben der medizinischen auch eine soziale oder psychologische Dimension.
Gerade in den letzten Jahren kommt ein weiterer Aspekt hinzu, nämlich die wirtschaftliche Seite. Bekannt ist seit längerem, dass der Grad der Gesundheit auch vom Bildungs- und Einkommensniveau der Betroffenen abhängig ist. Wer mehr verdient und über eine bessere Bildung verfügt, ist länger gesund und lebt durchschnittlich erheblich länger, da sie bzw. er über bessere Netzwerke verfügt, sich kostenintensivere Behandlungen leisten kann, weniger körperlich anstrengende Leistungen zu vollbringen hat und gelernt hat, stärker auf sich zu achten. Gerade im Gesundheitssektor stellen sich zunehmend Gerechtigkeits- und Verteilungsfragen!
Im neuen SYM finden Sie folgende Beiträge zum Themenschwerpunkt:
Gesund und krank: Forschung, Pflege, Fürsorge
Medizin 4.0: Digitalisierung in der Medizin in Zeiten von Big Data. Von Prof. Dr. Dr. Eckhardt Nagel
»Das Schwache stärken und das Starke bewahren« – Studientag zur Palliativversorgung. Von Dr. Dietmar Merz
Dissonanzen verstehen – Emotionen regulieren. Interview mit Dr. Petra Maria Schwarz zum besseren Verständnis von Borderlinern. Von Martina Waiblinger
Gesundheit und Pflege auf dem Land.
Von Johannes Kessler