Stuttgart/Reutlingen (ps) Wenn Betriebe, Behörden und Institutionen bei Firmen einkaufen, die ihre Mitarbeitenden fair behandeln und bezahlen, dann kommt das den Beschäftigten zu Gute. Dieses Anliegen nimmt der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA) der badischen und der württembergischen evangelischen Landeskirchen auf: Zum internationalen Tag für menschenwürdige Arbeitsbedingungen am 7. Oktober legen die kirchlichen Fachdienste eine Broschüre vor mit dem Titel Wegweiser zum Einstieg in die sozial verantwortliche Beschaffung.
Unser Wegweiser reagiert auf die Zunahme prekärer Beschäftigung und die Sorge in der Gesellschaft und der Kirche darum, dass nicht Leute zu Hungerlöhnen für uns arbeiten müssen, erklärt der Reutlinger Wirtschafts- und Sozialpfarrer Jens Junginger als Vorsitzender des KDA in Württemberg. Fairness statt Ausbeutung zu fördern ist der Leitgedanke der 48-seitigen Broschüre, die auch vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit gefördert wird. Betriebe, Behörden und Institutionen gerade auch die Kirchen könnten damit die Selbstverpflichtung eingehen, nur noch Produkte und Dienstleistungen aus Firmen einzukaufen, die faire Arbeitsbedingungen bieten.
Die Broschüre nennt zunächst Kriterien, die an Auftragnehmer anzulegen sind wie das Verbot der Kinderarbeit, die Einhaltung der tarifvertraglich vereinbarten Löhne und Arbeitsbedingungen sowie die Gewährleistung des Mutterschutzes. In einem zweiten Teil werden konkrete Instrumente für den Nachweis sozialer Standards vorgestellt wie das Fairtrade-Siegel oder das Label für fair gehandelte Blumen. Mustertexte für Verträge sowie ein Fragebogen für Auftragnehmer geben konkrete Hilfen. Unser Ziel ist, so Jens Junginger, durch ein bewusstes ethisches Einkaufsverhalten gute Arbeit und menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu fördern.
Peter Steinle
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