Schröder bekannte, dass viele Entscheidungen der rot-grünen Regierung erst durch die Auseinandersetzung mit dem schwäbischen Politiker möglich geworden waren. Namentlich nannte Schröder den Atomausstieg, das militärische Engagement im Kosovo und die Reformen der Agenda 2010. »Der Rat, den Eppler den Handelnden gegeben hat, war oft nicht frei von Kritik,« so Schröder, »aber er war immer ehrlich.«
Für den ehemaligen SPD-Chef Hans-Jochen Vogel (rechts) war Eppler Wegbereiter einer kritischen Haltung zur Raketenstationierung im Rahmen des Nato-Nachrüstungsbeschlusses und eines sensibleren Umgangs mit der Umwelt. Besonders würdigte Vogel die frühzeitigen Warnungen Epplers vor einem Zerfall des staatlichen Gewaltmonopols und der »Privatisierung der Gewalt«. Manchmal, schrieb Vogel dem schwäbischen SPD-Politiker ins Stammbuch, sei er »bis zur Eigensinnigkeit gegen den Strom geschwommen«. Eppler sei »eine singuläre Figur von hohem Rang in unserer Bewusstseinsgeschichte«, schloss Vogel seine Laudatio.
Auch der jetzige SPD-Vorsitzende Kurt Beck hatte sich unter die Gratulanten gemischt. Für ihn hat der ehemalige Entwicklungshilfe-Minister Eppler wesentlich dazu beigetragen, dass »die Zielrichtung einer fairen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit« zur wegweisenden Orientierung der Politik geworden ist. Besonders hob Beck auch Epplers Verdienste um die Entwicklung programmatischer Positionen der Sozialdemokratie hervor. Viele Aussagen des Berliner SPD-Programms kündeten von Epplers Denken. Auch der Bremer Entwurf zu einem neuen Grundsatzprogramm sei von Eppler inspiriert, etwa in den Punkten ökologische Erneuerung und Bürgerdialog.
Eine Dokumentation der Vorträge kann in der Akademie-Pressestelle bestellt werden (Erscheinungstermin: vorauss. Ende März, Preis ca. 13 Euro).
Presse-Echo