Ein Mensch zum „Brücken bauen und Horizonte erweitern“

Wirtschafts- und Sozialpfarrer Jens Junginger nach acht Jahren verabschiedet

Jens Junginger (l.) und Beate Müller-Gemmeke, Bundestagsabgeordnete der Grünen. © Steinle

Reutlingen – Bei Unternehmen und Gewerkschaften habe er „eine ungeheure Offenheit für uns als Kirche erlebt“, bilanzierte der Reutlinger Wirtschafts- und Sozialpfarrer Jens Junginger. Nach achtjähriger Tätigkeit im Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA) der Evangelischen Landeskirche in Württemberg wurde er am Mittwoch, 27. Juli im Reutlinger Hohbuch-Gemeindehaus verabschiedet. Er tritt zum 1. September die geschäftsführende Pfarrstelle an der evangelischen Stadtkirche Tuttlingen an.

„Übersetzer zwischen den Systemen Kirche und Arbeitswelt“
Die Reutlinger Bundestagsabgeordnete Beate Müller-Gemmeke (Grüne) beschrieb Junginger als „Mensch, mit dem man Brücken bauen und Horizonte erweitern kann“. Ingrid Peters, Personalleiterin bei Bosch in Reutlingen, lobte ihn als „Übersetzer zwischen den Systemen Kirche und Arbeitswelt“. Werner Hahn, Personalchef beim Tübinger Werkzeugmaschinenhersteller Walter, verwies auf das Engagement Jungingers für 60 Beschäftigte, deren befristete Verträge während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 nicht hatten verlängert werden können. „Heute sind alle wieder an Bord – unbefristet“, berichtete Hahn: „Das ist auch ein Verdienst von Pfarrer Junginger.

Kritik an kirchlicher Personalpolitik
Kritik übten Vertreter von Kirche, Gewerkschaften und Unternehmen an der kirchlichen Personalpolitik, nach der Sonderpfarrstellen befristet besetzt werden: „Ich verstehe die Entscheidung der Kirche nicht“, sagte Martin Gross von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, „du hast dir über Jahre hier viel Vertrauen aufgebaut – ich hätte dir und uns gewünscht, dass du das weiter nutzen kannst.“ Klaus-Peter Spohn-Logé vom KDA Baden beklagte, sein württembergischer Kollege werde „aus der Blüte seines Schaffens gerissen“ und regte stattdessen eine „flexiblere Handhabung bei den Beauftragungen“ an; dies werde auch in anderen Landeskirchen so gehandhabt. Junginger selbst bestätigte mit Hinweis auf seine Erkältung: „Dass ich heute verschnupft bin, kann man im doppelten Sinne deuten.“ Er freue sich aber auch auf seinen neuen Dienstauftrag in Tuttlingen.

Neue Aufgabe in Tuttlingen
Prälat Professor Dr. Christian Rose dankte Junginger für sein Rückgrat und seinen wachen Blick auf die Arbeitswelt und erklärte, davon könnten nun auch die Menschen in Tuttlingen profitieren.

Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt

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