Martina Waiblinger ist seit 2003 Referentin für Öffentlichkeitsarbeit in der Akademie Bad Boll. Von 1983 bis 2002 war sie in der Öffentlichkeitsarbeit des Evangelischen Missionswerks in Südwestdeutschland (EMS) tätig. Als Redakteurin und Fotografin unternahm sie zahlreiche Reisen nach Übersee, mit einem Schwerpunkt im Nahen Osten und vielen Besuchen in den Libanon, nach Jordanien, nach Palästina und Israel.
Zur Ausstellung schreibt Martina Waiblinger: "Kurz nach dem Bürgerkrieg (1975-1990) kam ich 1991 erstmals in den Libanon. Ich war von dem zerstörten Land, das in der Herbstsonne seine bizarre Schönheit zeigte, ebenso berührt wie von den traumatisierten Menschen, die sich so sehr über die wiederkehrenden Besucher freuten. Seitdem bin ich oft in das Land gekommen. In diesem Jahr hatte ich zum zweiten Mal die Gelegenheit, einer Akademie-Reisegruppe den Libanon zu zeigen, mit verschiedenen Einheimischen ins Gespräch zu kommen und in den Bergen zu wandern. Was am Libanon immer wieder fasziniert, ist die Vielfalt und Gegensätzlichkeit auf so kleinem Raum. Der Libanon ist halb so groß wie Hessen, hat Berge bis 3000 Meter Höhe, und im Frühjahr kann man vormittags Ski fahren und nachmittags im Meer baden. Die 18 verschiedenen Religionsgemeinschaften und der immer noch größte Anteil an Christen in den Ländern des Nahen Ostens (etwa 27 Prozent) sind ein weiteres Phänomen des Landes. Einst als die Schweiz des Nahen Ostens gepriesen, zögern viele immer noch, dieses Land zu besuchen. Meine Aufnahmen ergeben keine umfassende Libanonschau, sondern zeigen meinen Libanon, wie ich ihn durch die Begegnungen mit vielen Menschen und in unterschiedlichen Situationen erlebt habe."
Vernissage: Sonntag, 27. Juni 2010, 11 Uhr im Café Heuss