Bad Boll / Kreis Göppingen - Gleich zwei Angebote, an denen die Evangelische Akademie Bad Boll beteiligt ist, wurden jetzt als offizielle Projekte der UN-Dekade »Bildung für nachhaltige Entwicklung« ausgewählt. Sowohl das Studienbegleitprogramm für Studierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika (STUBE) als auch das Projekt »Zukunftsfähigkeit Deutschlands in einer globalisierten Welt« dürfen künftig diesen Eherentitel tragen.
STUBE bietet Studierenden aus den Ländern des Südens Gelegenheit sich in Seminaren und Workshops über Fragen der Entwicklungszusammenarbeit zu informieren und auszutauschen. Auch bei der Berufsvorbereitung und bei Praktika ist STUBE behilflich. Die erste STUBE wurde 1983 in Baden-Württemberg gegründet, inzwischen hat sich daraus ein Netzwerk aus elf STUBEN in verschiedenen Bundesländern entwickelt. Die baden-württembergische STUBE-Mutter steht seit 1996 organisatorisch unter dem Dach der Evangelischen Akademie Bad Boll, mit der es darüber hinaus vielfältige Kooperationen gibt.
Auch das zweite UN-Dekade-Projekt »Zukunftsfähiges Deutschland« wurde von der Evangelischen Akademie Bad Boll, namentlich dem für Umweltbildung zuständigen Studienleiter Jobst Kraus, mitinitiiert und begleitet. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Kooperation zwischen zehn Evangelischen Akademien, dem Evangelischen Entwicklungsdienst (eed) und »Brot für die Welt«. Mit insgesamt 16 Tagungen widmet sich das Projekt Fragen der internationalen Gerechtigkeit, Möglichkeiten nachhaltigen Wachstums und gesellschaftlicher Wandlungsprozesse. Im Rahmen dieser Reihe veranstaltet die Evangelische Akademie Bad Boll zum Beispiel im kommenden November eine Tagung mit dem Titel: »Warum ändert sich so wenig und wie lässt sich das ändern?«.
Verliehen wurde die Auszeichnung am 17. März vom Nationalkomitee der UN-Dekade im Rahmen der Bildungsmesse Didacta in Köln. Der Vorsitzende des Komitees, der Erziehungswissenschaftler Gerhard de Haan, sagte bei diesem Anlass: »Die Dekade-Projekte leisten vorbildliche Arbeit. Sie tragen die Idee Nachhaltigkeit lernen in die Breite«. Voraussetzung für eine Auszeichnung ist, dass Wissen und Kompetenzen aus mindestens zwei der drei Nachhaltigkeits-Dimensionen Wirtschaft, Soziales und Umwelt vermittelt werden. Außerdem müssen die Projekte innovativen Charakter haben. Insgesamt wurden in diesem Jahr 86 Projekte ausgezeichnet.
Die UN-Dekade »Bildung für nachhaltige Entwicklung« ist eine internationale Bildungsinitiative. Die Staaten der Vereinten Nationen haben sich verpflichtet, in den Jahren 2005 bis 2014 das Konzept »Nachhaltigkeit lernen« zu stärken. Die Deutsche UNESCO-Kommission koordiniert die Aktivitäten zur UN-Dekade in Deutschland mit Förderung des Bundesbildungsministeriums. Grundlage ist ein einstimmiger Beschluss des Deutschen Bundestages. Ziel der Bemühungen ist es, Menschen in die Lage zu versetzen, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Evangelische Akademie Bad Boll mit ihrem Nachhaltigkeits-Engagement ins Blickfeld der UN-Dekade rückt. Für das Jahr 2005/2006 wurde das Projekt »Sustainable Churches Ein Managementmodell für eine Kirche mit Zukunft« ausgezeichnet, an dem die Akademie als Piloteinrichtung beteiligt war. Im Folgejahr bekam das Projekt »Umwelt baut Brücken« den Ehrentitel, das Schüler als Umweltjournalisten in verschiedene EU-Länder ausschwärmen ließ. Junge Umweltjournalisten aus dem Gymnasium im slowenischen Ptuj waren damals mit dem Artikel »Energie sparen in der Kirche die Evangelische Akademie Bad Boll« ins Rennen gegangen.
Mehr über STUBE: www.stube-bw.de
Mehr zum Projekt »Zukunftsfähiges Deutschland«: www.evangelische-akademien.de/zd2
Mehr zum Nachhaltigkeitsmanagement der Evangelischen Akademie Bad Boll: www.ev-akademie-boll.de/akademie/nachhaltigkeit