Die Evangelische Vereinigung »Offene Kirche« vergibt am 20. März den AMOS-Preis für Zivilcourage an den Israeli Reuven Moskoviz und die Palästinenserin Sumaya Farhat-Naser. Der Preis zeichnet Personen aus, die »die in besonders eindrücklicher, prophetischer Weise die frei machende und Gerechtigkeit fordernde Botschaft der Bibel weitergeben oder Gruppen, Initiativen und Aktivitäten, die dem politischen Anspruch der Botschaft vom kommenden Gottesreich beispielhaft gerecht werden.« Sumaya Farhat-Naser und Reuven Moskowitz waren beide mehrfach als Referenten in der Evangelischen Akademie Bad Boll.
Farhat-Naser leitete das palästinensische »Jerusalem Center for Women« sowie das Rehabilitationszentrum der Herrnhuter Brüdergemeine für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen auf dem Sternberg bei Ramallah. Sie tritt mit Büchern und Vorträgen für die politische Aussöhnung von Palästinensern und Juden ein. Die Jury würdigt mit dem Preis ihre »nach wie vor vorbildliche Friedensarbeit auf zwischen-menschlicher Ebene.«
Moskovitz war Mitbegründer der Siedlung »Neve Shalom/Wahat al Salam«, in der israelische Juden und Palästinenser zusammenleben. Er organisierte Studienreisen und Projekte, trat bei Kirchentagen und anderen Veranstaltungen auf. So bemühte er sich sowohl um die jüdisch-palästinensische als auch um die deutsch-israelische Aussöhnung. Vorbildlich, so die Jury, sei Moskovitz darin, »Wege zu suchen und zu gehen, um Feinde zu Freunden zu machen«.
Mit einem feierlichen Festakt werden die Preisträger am Sonntag, 20. März 2011 in der Erlöserkirche in Stuttgart mit dem mit 5000 Euro dotierten und von einer Stiftung getragenen Preis geehrt.