»Altern« als Akademie-Thema

Wegsehen hilft nicht. Das individuelle Altern ist so unausweichlich wie das bevorstehende Altern der Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, in guter Gesellschaft zu beraten, wie man zum eigenen Altern stehen will, aber auch welche Konsequenzen aus der demographischen Entwicklung zu ziehen sind. Dazu bietet die Evangelische Akademie Bad Boll in nächster Zeit reichlich Gelegenheit. Das »Altern« bildet einen Programmschwerpunkt, der in den nächsten Monaten von allen möglichen Seiten in einer Reihe von Tagungen und Kursen beleuchtet wird.

Würde und Wertschätzung im Alter hängen ab vom Verständnis und den Bildern, die unsere Vorstellungen von diesem Lebensabschnitt prägen. Dass »das Alter ein Aussichtsturm« sein könnte, der erklommen sein will, aber eben auch den Blick über die Weite der Biografie eröffnet, ist die Grundidee einer Tagung des Akademie-Studienleiters Günter Renz (13.-14. Juni Programm). Und auch seine Kollegin Carmen Rivuzumwami rückt in ihrer Tagung über die »Feministische Theologie des Alterns und des Alters« (23.-25. Juni Programm) die Deutung und Bedeutungszumessung zu diesem Lebensabschnitt in den Vordergrund.

Nochmals bestimmend ist die weibliche Perspektive beim Frauenforum "Ganz schön alt" (30. Sept.-3. Okt. Programmm). »Von den Kriegskindern über die 68er spannt sich der Bogen. Eine Frauengeneration wird älter, die sich die Gestaltung ihres eigenen Lebensalters nicht aus der Hand nehmen lassen will«, heißt es im Programm. Vier Seminartage lang geht es um Wohnprojekte, Regionalplanung, ums Altern ohne Partner oder das Zusammenleben mit Kindern. Mit dabei ist u. a. die Autorin Herrad Schenk.

Beim Thema "Altern" rückt auch das Sterben in den Blick. Die palliative Versorgung am Lebensende steht im Mittelpunkt der diesjährigen »Süddeutschen Hospiztage« (10.-12. Juli Programm), auf denen u. a. Sozialministerin Monika Stolz über Konzepte der baden-württembergischen Landesregierung informieren wird. Was am Lebensende medizinisch machbar, bezahlbar, wünschenswert ist, wird im Herbst auch auf der Tagung "Der sterbende Patient" (3.-5. Nov.) angesprochen und damit das Konfliktfeld zwischen Gesundheits-Ökonomie, medizinischem Fortschritt und ethischen Vorbehalten thematisiert.

Außer mit öffentlich ausgeschriebenen Tagungen engagiert sich die Akademie noch in anderen Arbeitsformen mit dem Thema. Schon seit über 25 Jahren ist die Akademie mit ihrem Fachdienst »Treffpunkt Senior« in der Stuttgarter Altenarbeit aktiv. Eng verbunden damit sind die Kurse »Abschied von der Erwerbsarbeit«, die allein in diesem Jahr sechs Mal angeboten werden und die auf den Rollenwechsel am Ende der Berufstätigkeit vorbereiten wollen.

Um eine lebensgeschichtlich noch etwas weiter vorgelagerte Zielgruppe geht es im Projekt »Demographische Entwicklung - Belegschaften werden älter«. Dieses Projekt, das seit März 2006 an der Evangelischen Akademie Bad Boll läuft, wird vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Steigendes Renteneinstiegsalter einerseits, mangelnder Nachwuchs andererseits machen es erforderlich, Fähigkeiten und Potenziale älterer Mitarbeiter zu fördern. Dieses Projekt ist angesiedelt an der Schnittstelle zwischen betrieblichen Erfordernissen und der Motivation, Lern- und Handlungsfähigkeit der Beschäftigten ab 40 Jahren.

Der demographischer Wandel als unternehmerische Herausforderung wird außerdem beim Seminartag »Alt werden im Beruf« (9. Okt.) angesprochen, an dem u. a. die Präsidentin des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, Gisela Meister-Scheufelen, teilnehmen will.

Mehr Infos:

»Treffpunkt Senior«

»Abschied von der Erwerbsarbeit«

»Demographische Entwicklung - Belegschaften werden älter«

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