Ulm. Sechs Unternehmen aus Ulm und der Region engagieren sich für nachhaltiges Handeln. Das dreijährige CSR-Projekt „Ulmer Netzwerk Gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand“, an dem der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA) Ulm als Partner beteiligt war, wurde 2014 erfolgreich abgeschlossen. Die Ergebnisse werden nun in einer Broschüre veröffentlicht.
Die drei Buchstaben CSR stehen für den Begriff Corporate Social Responsibility und meinen einen freiwilligen Beitrag von Wirtschaftsunternehmen zu einer nachhaltigen Entwicklung, der über die gesetzlichen Forderungen hinausgeht. Drei Jahre lang überprüften die beteiligten Unternehmen ihre Strukturen und ihr tägliches Handeln. In Analysen, Dialogen und Workshops stellten die Unternehmen Bantleon, Braun Steine, Otto Garne, Oscorna, Tries und Uzin Utz die Auswirkungen ihrer Entscheidungen und Aktivitäten auf den Prüfstand. Zu den Kernthemen zählten die Bereiche Umwelt, Arbeitspraktiken, Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft, faire Betriebs- und Geschäftspraktiken sowie Organisationsführung.
Die Federführung des Projekts lag beim Ulmer Initiativkreis nachhaltige Wirtschaftsentwicklung e.V. (unw). Er steht seit über 20 Jahren für die regionale Umsetzung nachhaltiger Entwicklung in Ulm. Mitglieder sind neben dem KDA Ulm auch Unternehmen und Institutionen, Unternehmerinnen und Unternehmer, Fachpersonen aus Wissenschaft und Verwaltung sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger. Neben vielen ehrenamtlichen Aktivitäten führt der unw regelmäßig mit Drittmitteln finanzierte Projekte durch. Das CSR-Projekt, an dem neben dem KDA auch die Universität Ulm beteiligt war, wurde mit Fördermitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) unterstützt.
„Mit ihrem transparenten und ethischen Verhalten gehen die sechs Unternehmen in der Region mit sehr gutem Beispiel voran“, freut sich der unw-Vorsitzende Martin Müller: „Gemeinsam mit unseren Projektpartnern KDA und Universität Ulm haben wir strategische und operative Ziele entwickelt, die die Selbstverpflichtung zur gesellschaftlichen Verantwortung widerspiegeln. Dazu gehören unter anderem auch ein kontinuierlicher Dialog mit der Belegschaft, die Umsetzung umweltverträglicher Produktionsverfahren sowie der stetige Ausbau einer Lieferketten-Überprüfung.“
„Besonders beeindruckt hat mich, wie sich die Mitarbeitenden auf allen Ebenen der Unternehmen engagiert haben“, ergänzt Wirtschafts- und Sozialpfarrer Martin Schwarz vom KDA Ulm. „CSR braucht die Expertise der Mitarbeitenden, die die tägliche Arbeit machen. Eine gute Beteiligungskultur ist auch beim Thema CSR der Schlüssel zum Erfolg.“
Der KDA konnte neben der Moderation von Veranstaltungen und der Durchführung einer Tagung als Experte für Unternehmenskultur und Beschäftigungsbedingungen Beiträge zur Weiterentwicklung in den beteiligten Unternehmen leisten. Als Folgeprojekt, das in diesem Rahmen nicht zuletzt auf einer Tagung zum öko-fairen Textilmarkt im Mai 2014 an der an der Evangelischen Akademie entwickelt wurde, beteiligt sich der KDA Ulm mit der Universität Ulm und der Hochschule Reutlingen am Reallabor „Nachhaltige Transformation der Textilwirtschaft am Standort Dietenheim“.
In der jetzt veröffentlichten Broschüre „Leuchtturmprojekte aus der Region“ finden Sie neben ausführlichen Unternehmensportraits auch eine anschauliche Beschreibung beispielhafter Einzelmaßnahmen der beteiligten Firmen.