Angriff auf die Ukraine
Unsere Veranstaltungen und Beiträge
Russlands Angriff auf die Ukraine hat alles verändert – so empfinden es viele Menschen. Sei es in sicherheitspolitischer, in wirtschaftlicher, in gesellschaftlicher, aber auch in friedensethischer Hinsicht. Die Evangelische Akademie Bad Boll hat in diversen Veranstaltungen und Beiträgen auf die dadurch entstandene krisenhafte Situation reagiert:
Initiiert von der Ev. Akademie Bad Boll haben die Ev. Akademien in Deutschland eine virtuelle Tagungsreihe zum Thema Friedensethik gestartet. Bereits anlässlich der 1. Friedensethischen Tagung am 12. Mai 2022 wurde die Frage diskutiert, inwieweit das Leitbild eines gerechten Friedens uneingeschränkt weiter gelten kann. Es gelang, Vertreter*innen der radikal-pazifistischen Position, die ausschließlich auf Gewaltfreiheit setzen, mit denjenigen ins Gespräch zu bringen, die die Einsetzung von Recht schaffender, bzw. Recht erhaltender Gewalt deutlich befürworten.
Am 18. Oktober 2022 wurde der Diskurs in einer 2. Friedensethischen Tagung um die kirchlichen Stimmen und Stellungnahmen aus Osteuropa erweitert.
Am 20. März 2023 wurde die Reihe fortgesetzt und die Frage diskutiert, wie wir als Christ*innen mit dem Krieg umgehen und welche Friedensperspektiven es gibt. Dies geschah aus theologischer, völkerrechtlicher und politischer Perspektive.
In weiteren Veranstaltungen wurde die Rolle der orthodoxen Kirche in Russland ebenso thematisiert wie die Frage nach der ukrainischen Geschichte und Identität.
Die Ev. Akademie hat 2022 und auch im Jahr 2023 die Lage der Geflüchteten aus der Ukraine, insbesondere der Kunst- und Kulturschaffenden in den Blick genommen. Das Land Baden-Württemberg hatte dieser spezifischen Gruppe von Geflüchteten im Jahr 2022 besondere Hilfe zukommen lassen.
Die Kriegsverbrechen in der Ukraine sorgen bereits jetzt – während der Krieg noch andauert – für eine Kontroverse. Gremien auf nationaler Ebene, die EU und die UN dokumentieren bereits Kriegsverbrechen auf beiden Seiten. Seit einer Online-Auftaktveranstaltung im September 2022 verfolgt die Akademie die Frage der Aufarbeitung von Unrecht in der Kriegszeit weiter. Die Ansätze der Zivilgesellschaft und der ukrainischen Regierung hinsichtlich der rechtlichen Aufarbeitung überschneiden sich, weisen aber auch Unterschiede auf. Aufbauend auf ein Rechtssystem, das noch aus der Sowjetzeit stammt, steht die Ukraine vor enormen rechtsstaatlichen Herausforderungen. Bei der Aufarbeitung von Kriegsverbrechen wird die Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft gefragt sein. Die Ev. Akademie Bad Boll hat die Perspektive zivilgesellschaftlicher Organisationen aus der Ukraine bis heute im Blick.
Wir wollen weiterhin den betroffenen Menschen eine Stimme verleihen, ihnen Gehör für ihre Anliegen verschaffen, und wir wollen gemeinsam mit unseren Teilnehmer*innen und Partner*innen mögliche Wege zum Frieden aufzuzeigen.
von Studienleiterin Carola Hausotter
Unsere Veranstaltungen und Beiträge
Russischer Imperialismus und westliche Solidarität
Fünfte Online-Veranstaltung der Evangelischen Akademien zur Friedensethik
23.02.2024, 11:00 - 15:00 Uhr
Unterstützung der Ukraine: Was tun? Zum Beitrag von Pastor Andreas Hamburg. Er ist Friedensbeauftragte der Bremischen Landeskirche und war viele Jahre lang Pastor in der St. Pauls Kirche in Odessa.
Kultur und Religion im Krieg Russlands gegen die Ukraine
Vierter digitaler Studien-Nachmittag der Evangelischen Akademien zur Friedensethik
20.09.2023, 13:00 - 17:30 Uhr
Ukraine: Die Rolle von Kunst und Kultur in Kriegszeiten
06.07.2023, 16:00 - 21:00 Uhr, Institut für Auslandsbeziehungen (IfA), Stuttgart
Veranstaltungen in Kooperation mit der Ev. Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung
Worüber wir sprechen müssen – Politische Bildung zum russischen Krieg gegen die Ukraine – 15.03.2023, 10.00-12.00 Uhr, online.
Ein Jahr, ein Weg – ein Filmprojekt der politischen Bildung – 29.03.2023, 16.00-18.00 Uhr, online. Zur Anmeldung
Erklär mir den Krieg – Politische Bildung im Gespräch mit Kinder- und Jugendmedien – 19.04.2023, 10.00-12.00 Uhr, online. Zur Anmeldung
„Ich habe geträumt, der Krieg wär‘ vorbei“…. Politische Möglichkeiten und theologische Perspektiven aus Ost und West
Dritter digitaler Studien-Nachmittag der Evangelischen Akademien zur Friedensethik
Montag, 20.03.23, 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Zum Jahrestag des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine
Persönliche und nach wie vor fragmentarische Gedanken von Studienleiter Wolfgang Mayer-Ernst.
"In der Erinnerung an die persönlichen und fragmentarischen Gedanken, die ich vor einem Jahr am Abend nach dem russischen Angriff auf die Ukraine aufgeschrieben habe, ist auch heute dieses Erschrecken vom Morgen des 24. Februar 2022 schnell wieder da. [...]"
Großrussen, Kleinrussen und Ukrainer. Russland und die Ukraine – eine Einführung in ihre Beziehungsgeschichte
Online-Veranstaltung vom 02.12.2022
Die Ukraine hatten wir lange Zeit nicht wirklich "auf dem Schirm". Das hat sich seit dem 24. Februar geändert. Wir sind neugierig geworden auf dieses Land und wünschen uns solide Informationen.
Die geflüchtete Seele. Ukrainische Kunst angesichts des Krieges.
26.11.2022 | Die Invasion und brutale Kriegsführung Russlands hat die Kulturszene der Ukraine in eine prekäre Lage versetzt. Künstler*innen, die nach Deutschland geflüchtet sind, suchen hier Arbeitsmöglichkeiten, Verständnis und zugleich danach, Verbindungen zur Heimat zu halten. Die Veranstaltung in Kooperation mit dem ifa Stuttgart gibt Gelegenheit, Netzwerke zu knüpfen und zu verstärken, fragt aber auch danach, was jetzt gesellschaftlich und kulturpolitisch geboten ist.
Auftritt der ukrainischen Rapperinnen FO SHO.
Reformationsfeier mit Dietrich Brauer, ehemals Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Russlands
Festredner Brauer beeindruckte mit seinem Vortrag. Weil er kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine scharfe Kritik an der russischen Staatsführung geübt hatte, musste er im März dieses Jahres nach Deutschland fliehen.
Lesen Sie die Worte Dietrich Brauers zu "Unruhe der Reformation zwischen Krieg und Frieden" in voller Länge.
Politische Theologie im imperialen Russland. Die russische Orthodoxie im Angesicht des Ukraine-Krieges
24.10.2022 | Durch Predigten des Moskauer Patriarchen Kyrill I., in denen der Krieg zu einem „heiligen Kampf“ gegen die bösen Mächte des Westens stilisiert wurde, leistet die russische Orthodoxie einen eigenen Beitrag zur Legitimation des Überfalls in der Ukraine. Für ein tieferes Verständnis der russischen Politik ist daher die Auseinandersetzung mit theologischen und kirchlichen Positionen der russischen Orthodoxie notwendig.
Im Dialog mit aktuellen Stimmen aus Osteuropa
Zweite friedensethische Tagung zum Ukraine-Krieg.
In einer konzertierten Aktion begaben sich am 18. Oktober 2022 neun evangelische Akademien in Deutschland in den Online-Diskurs, um eine zeitgemäße Friedensethik weiter voranzubringen. Dazu wurden kirchliche Stimmen und Stellungnahmen aus Osteuropa gehört und es wurde diskutiert, welche Schlussfolgerungen sich daraus für eine evangelische Friedensethik ergeben.
Kriegsverbrechen im Ukrainekrieg
15.09.2022 | Online-Gespräch: Möglichkeiten der Strafverfolgung
Mit Andreas Schüller und Nadia Volkova haben wir über die Vorwürfe der Massaker an der Zivilbevölkerung sowie sexuelle Kriegsgewalt durch russische Armee gesprochen. Beide Anwält*innen arbeiten in Berlin und Kiew zur strafrechtlichen Verantwortung von Streitkräften im Krieg und sind vertraut mit der Frage, wie Kriegsverbrechen überhaupt nachgewiesen werden können.
Evangelische Friedensethik vor neuen Herausforderungen
12.05.2022 | Online-Veranstaltung. Fünf Evangelische Akademien laden ein.
In der evangelischen Friedensethik stellt sich angesichts des russischen Angriffskriegs die Frage, inwieweit das Leitbild eines gerechten Friedens uneingeschränkt weiter gelten kann. Es zeichnen sich unterschiedliche Positionen ab: Neben einer radikal-pazifistischen Position, die weiterhin ausschließlich auf Gewaltfreiheit setzt, gesellt sich eine Position, die die Einsetzung von Recht schaffender, bzw. Recht erhaltender Gewalt befürwortet.
Ostern: Das große „Dennoch“ Gottes gegen jeden Krieg
Ostern bekommen wir es mit der Kraft des Auferstandenen zu tun. Ostern ist die ständige und nicht auszulöschende Erinnerung daran: Der Tod hat nicht das letzte Wort. Auch der schlimmste Ausbruch des Bösen in dieser Welt wird das Leben, das Gott verheißt, nicht zugrunde richten können.
Wir beten für Frieden in der Ukraine
09.03.2022 | Gebete, Spendenaufruf, Friedenslied
Unser Studienleiter Bernhard Preusche hat angesichts des Kriegs in der Ukraine das jüdische Lied "Hine ma tov umanajim" mit einem deutschem Friedenstext aufgenommen. Zum Friedenslied